Test Stresstest Apple M4 Max im Macbook Pro 14 - Performance-Betrachtungen unter DaVinci Resolve

Stresstest Apple M4 Max im Macbook Pro 14 - Performance-Betrachtungen unter DaVinci Resolve

Der neue M4 Max ist wieder mal schneller als seine Vorgänger - doch bleibt er auch ein "heißer" Tipp für Resolve-Anwender?

// 10:37 Di, 17. Dez 2024von

Seit fast 5 Jahren gibt es bereits Macs mit von Apple selbst entwickelten Prozessoren. Die "M-Prozessoren" verdrängen seit 2020 Intels CPUs, welche zuvor seit 2006 in Macs verbaut wurden. Im Unterschied zum klassischen PC-Aufbau mit Prozessor (CPU) und Grafikkarte (GPU) sind bei allen Macs mittlerweile beide Funktionseinheiten ein einem Chip integriert. Dieses Konzept nennt man bei AMD "APU" bzw. spricht man in der Windows/Linux-Welt dann von integrierter Grafik.



Bei diesem Konzept teilen sich Grafikkarte und Prozessor den Speicher des Gerätes, was Vor- und Nachteile mit sich bringt. Vorteile sind, dass man im besten Fall keine Daten zwischen der CPU und der GPU im Speicher hin- und herkopieren muss. Dieses Konzept muss allerdings auch durchgehend von Programmen und dem Betriebssystem aktiv unterstützt werden - weshalb Apple hier mit seinem geschlossenen System einen Entwicklungsvorteil genießt. Ohne spezielle Code-Anpassung findet man diesen Vorteil unter Windows-Schnittprogrammen nämlich nicht. Ein weiterer Vorteil ist der vereinfachte Platinenaufbau eines integrierten Designs. Einmal APU und einmal Speicher genügen.



Nachteil ist dagegen, dass typischer PC-Speicher für viele GPU-Algorithmen ein Nadelöhr darstellt. Selbst wenn man den Speicher praktisch direkt an den Prozessor andockt, kommt dessen Datenübertragungsrate bei DDR5 aktuell mit einem 128 Bit Bus kaum über 120 GB/s. Schnelle, dedizierte GPUs kommen im optimalen Fall dagegen fast auf das zehnfache (ca. 1000 GB/s). Dafür müssen die genutzten Videodaten allerdings auch erst einmal im schnellen GPU-Speicher liegen, um die beschleunigten Videoeffekte berechnen zu können. Apple umgeht dieses Problem, indem es bei seinen teureren Prozessoren den Speicherbus verbreitert. So besitzen die Pro-Modelle bis zu 256 Bit, Max-Versionen bis zu 512 Bit und die teuersten Ultra-Ausführungen sogar 1024 Bit breite Speicherbusse.



Der M4 Max Prozessor kommt aktuell nur im Macbook Pro
Der M4 Max Prozessor kommt aktuell nur im Macbook Pro




Neue M4 Modelle - diverse Speicheroptionen

Während alle Basis M4-Prozessoren mit 128 Bit LPDDR5X 7500 auf rund 120 GB/s kommen, wird beim M4 Pro jetzt sogar der noch schnellere LPDDR5X 8533 Speicher mit 256 Bit Breite verbaut, was in einem Speicherdurchsatz von 273 GB/s resultiert. Damit macht er einen Riesensprung gegenüber den M3 Pro Prozessoren, die mit ihrem 192 Bit Design nur 153 GB/s erreichen können.



Beim M4 Max müssen Käufer dagegen wieder besonders aufpassen, weil die Modelle mit 32 GPU-Cores ihren Speicher nur mit 24 Speichercontrollern á 16 Bit ansprechen. Das entspricht dann "nur" 410 GB/s an einem 384 Bit Bus. Nur die M4 Max Prozessoren mit 40 GPU Kernen haben die volle 512 Bit breite (32 x16) und können hiermit dann 546 GB/s erreichen.



Bei Effekten, die wenig Berechnung erfordern (i.e. Farbkorrektur) sorgt das einheitliche Speichermodell (Unified Memory) am Mac unter Resolve für mehr Geschwindigkeit. Hier korreliert die Leistung des Macs sehr stark mit dem Speicherdurchsatz, Sind die Effekte dagegen komplexerer Natur (z.B. Noise Reduction oder KI), so limitieren vor allem die Recheneinheiten in der GPU. Und in diesen Disziplinen bleibt Nvidia bis auf weiteres der ungeschlagene Champion.



Dafür liefern selbst die kleinsten "M"-Prozessoren bei der Videobearbeitung eine ausgezeichnete Performance beim Workflow auf der Programmoberfläche - da sich durch die besonders gut integrierten Hardware-Codecs auf nahezu jedem Apple ein butterweiches Schnittgefühl einstellt.



Seit der vierten Generation aus Apples Chip-Schmiede konnten wir bereits diverse M4-Geräte durch unsere Benchmarks schicken, um zu sehen, wie sich die Performance weiterentwickelt hat. Dies waren nach dem ersten iPad Pro M4 zuletzt das neue Macbook Pro M4 Max sowie ein Mac Mini M4 (2024).



Da sich die Algorithmen in den Programmen jedoch auch weiterentwickeln und dabei gelegentlich auch signifikant optimiert werden, bleiben die Werte älterer Tests leider nicht immer vergleichbar. Wir lassen ältere Ergebnisse dennoch aus Informationsgründen noch ein paar Generationen in den Tabellen stehen - auch weil man so an den Sprüngen ja deutlich sieht sieht, wo sich signifikante Veränderungen ergeben haben, die durch einen Hardware-Generationssprung alleine nur schwer zu erklären wären.







RAW Speed Test - M4 Max

Nach unserem Test des kleinen M4 fehlte in unserer sehr lose gepflegten Vergleichstabelle natürlich noch der M4 Max:



Stresstest Apple M4 Max im Macbook Pro 14 - Performance-Betrachtungen unter DaVinci Resolve  : BlackmagicRAW-SpeedTest hot


Und tatsächlich landet der neue Mac M4 Max in der CPU-Sektion besonders deutlich vor seinen direkt vergleichbaren Vorgängern. Und nicht nur das. Dort setzt er sich nun sogar vor einen Mac Pro mit 16 Intel Core Xeon W Prozessoren. Leicht geschlagen wird der M4 Max im CPU Test allerdings noch von Intel/AMD-Modellen mit mehr Kernen und einem Intel Hackintosh Workstation Desktop mit Intels betagtem HEDT Core i9 7940x (14c@4,6MHz mit Quad-Channel RAM).



Am interessantesten ist in der CPU-Sektion jedoch, dass sich der M4 Max nicht sonderlich stark von einem aktuellen AMD Ryzen AI 9 HX 370 (12c, 64 GB) absetzt. Hier sieht man schön, dass Apple in der Performance nicht mehr dominant vor AMD liegt, aber sehr wohl noch in der Effizienz. Doch auch hier gibt es neuerdings Veränderungen, denn erstmals ist uns in dieser Messung eine ungewöhnlich große Varianz der Messwerte aufgefallen, was wir unter Resolve gleich noch näher betrachten.



In der GPU-Sektion zeigt sich der M4 Max dann absolut rekordverdächtig und führt unsere Tabelle jetzt klar an. Vor allem aufgrund seines teuren Vollausbaus mit 40 GPU-Kernen sorgt er für eine beeindruckende BRAW-Decoding Performance.





Benchmarks in Resolve 8K - Unter Stress im engen Dress

Eine Besonderheit bemerkten wir diesmal eher zufällig, weil wir statt dem üblichen 16 Zoll- das viel kleinere 14 Zoll-Modell des M4 Macbook Pro zum Test hatten. Dieses wurde unter Resolve nicht nur sehr schnell ziemlich laut, sondern drosselte schon nach kurzer Zeit seine Leistung deutlich.



Workstation 8K Benchmark, Resolve 17 /18 / 19
MODELL50 Curved CC Nodes 24pMotion Blur Better,Large,30.0Spatial NR, small, 50,50Spatial NR, large,100,100Temp NR 1 faster small 50 50 50Temp NR 2 better large 50 50 50

Pro iPad mit M2

8,53,52,50,55,52,5

iMac M3 24GB

6,53,55,751,54,52,5

Mac Mini M2 8GB

8,253,56,525,252,5

Mac Mini M4 24GB

8,53,56,525,52,75

MacBook M1 Pro

11,563,5194,5

Lenovo Legion Y540 17IRH RTX 2060

487,52,510,54,5

Lenovo Yoga 9i mobile RTX 4070

7,258,513,25412,56,5

MSI Z17 RTX 3070 Ti

6,51115,54,515,58,5

Intel Arc 770 (Desktop)

10,258,520,56,513,56,5

Desktop RTX 2080 Ti

10,513216,51710

MacBook Pro M1 Max 32GB (Messung2023)

231221,56,25189,75

MacBook Pro 2023 M2 Max

2414,58,52,2520,511,5

MacBook Pro 2023 M3 Max 128GB

2413,25246,519,510,5

MacBook Pro 2024 M4 Max 40GPU 512 Bit

24 (18,5)17(11,5)24 (18,5)8 (5,5)24 (21,5)13 (10,5)

AMD RX 7900 GRE (Desktop)

12,7517,518,55,52414,5

Nvidia RTX 4080 Super (Desktop)

15,2522,25249,52416,5

Alle Benchmarks unter Version 17/18/19 von DaVinci Resolve Studio. Alle Spalten beschreiben die Wiedergabe in fps. Die Messungen wurden ohne aktive Scopes sowie ohne eine aktive Vorschaukarte ermittelt.



Das Throttling beeinflusste unsere Messwerte unter Resolve so deutlich, dass wir neben den kühlen Werten in Klammern auch noch die minimalen Werte unter Dauerlast in unserer Tabelle eingetragen haben. Die Limitierung setzte bereits nach ca. 20 bis 30 Sekunden Last ein und konnte im Einzelfall sogar über 30% liegen. Teilweise liegt der so gedrosselte M4 Max dann unter einem gut gekühlten M3 Max. Wer beim Arbeiten also über längere Zeit viel Dauerlast erzeugt (z.B. bei der Echtzeitwiedergabe oder beim Rendern) sollte mindestens zum größeren 16 Zoll Modell oder gleich einem Desktop-Mac greifen, bzw. auf ein entsprechendes M4 Studio warten.





Die ungedrosselten Werte können sich jedoch sehen lassen. So kann der M4 Max unter Resolve in GPU Effekten 25-30 Prozent schneller rechnen als sein Vorgänger. Und das ist schon eine ganze Menge für einen Generationssprung. Interessanterweise korreliert dies auch stark mit dem Speicher, der um 33 Prozent schneller geworden ist.





Fazit

Die günstigste Macbook Pro Konfiguration mit dem hier gemessenen 40 GPU / 512 Bit M4 Max Prozessor 48 GB RAM und 1TB SSD kostet bei Apple aktuell 4.374 Euro (14 Zoll) bzw. 4.699 Euro (16 Zoll). Das beste Preis-Leistungsverhältnis finden Videowerker, die viel GPU-Performance suchen, weiterhin bei einem X86-Desktop PC mit dedizierter Grafikkarte. Bereits eine 1000 Euro GPU wie eine RTX 4080 Super schlägt in Resolve den vollausgebauten M4 Max in den meisten GPU-Effekten. Wenn Nvidia Anfang 2025 seine neuen RTX 5000-Serie vorstellen wird, dürfte dieser Abstand noch deutlicher ausfallen. Dafür bleiben Windows Rechner bis auf weiteres grundsätzlich schwerer, lauter und ineffizienter.



Hier unser Performancetest des MacBook Pro mit M4 Max mit ARRI, Sony, Canon, Blackmagic, Panasonic und unser Test des Apple Mac Mini M4: Neuer Low Cost 4K-Schnitt-Champion für 699 Euro?.



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