Das Konzept Action-Cam und was wir testen

Nachdem die Pocketcams ja Smartphone-bedingt komplett passé sind, gelten Action-Cams als das neue Eldorado in der Camcorder-Welt. Kein Wunder eigentlich, denn diese Kameras sind derart spezialisiert, daß man sie nur selten als einziges Modell kaufen wird, sondern eher nur ergänzend (was Hersteller freut). Sie sind mehr auf ein Dokumentieren aus der Ich-Perspektive ausgelegt – werden daher auch Point of View Camcorder genannt – als auf tatsächliches, bewußtes Filmen, entsprechend wenig kann man falsch machen (was ungeübte Anwender freut).
Action-Cams haben kein Display zur Bildvorschau an Bord, sondern statt dessen einen riesigen Weitwinkel, damit auch alles im Bild ist. Richtig Kadrieren, also den Bildausschnitt wählen, kann man folglich während der Aufzeichnung nicht, will man auch in der Regel nicht, denn man hat alle Hände voll zu tun, nicht vom Fahrrad / Board / den Skiern etc. zu fallen. Daher wird die Kamera fest montiert – händefrei statt freihändig lautet die Devise. Mit manuellen Einstellungen kann man unter diesen Umständen ebenfalls wenig anfangen. Über die neuen Vorschau- und Bedienmöglichkeiten via Wi-Fi bekommt man zwar besseren Zugriff auf seine Kamera, wird dies jedoch vor allem für die richtige Montage sowie einige grundlegende Einstellungen wie die Framerate nutzen.
Somit eignen sich unsere normalen Testverfahren und -kriterien für diese Art Kameras denkbar schlecht – sie würden schon in der Ausstattung gnadenlos durchfallen und legen (wie wir später sehen werden) im Testlabor eine reichlich renitente Haltung an den Tag. Trotzdem hat uns doch mal interessiert, was sie eigentlich in Sachen Bildqualität leisten können – besonders, ob etwa bei einer Hero 3 das ProTune Feature überhaupt Sinn macht, und auch, ob die Bildstabilisierung der neuen Sony AS15 sie deutlich von den anderen absetzt.
Zusätzlich zum Platzhirsch von GoPro und dem ersten Wurf aus dem Hause Sony in dieses Segment haben wir uns die ebenfalls etablierte Contour +2 näher angeschaut. Eine exemplarische Auswahl, denn es hätte natürlich noch jede Menge weiterer Modelle gegeben, wie zB. die Drift, oder die JVC (übrigens ebenfalls mit Bildstabilisation) und weitere auch aus dem unteren Preissegment, doch für alle hat uns schlicht die Zeit nicht gereicht.