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Infoseite // Videoproduktion / Preise kalkulieren?



Frage von KanonCanon:


Hallo Forum!

Ich weiß dass das Thema der Preiskalkulation bereits aufgegriffen und behandelt wurde, dennoch würde ich mir etwas ausführlichere Diskussionen wünschen.

Sehr gerne würde ich als Freiberufler die Produktion von Videos anbieten, weiß allerdings überhaupt nicht wie ich die Preise kalkulieren soll.
Ich werde einfach eine Kalkulation wie ich sie momentan durchführen würde aufgeschlüsselt posten und ihr sagt mir einfach was euch da fehlt/ihr schwachsinnig findet oder wie auch immer.

Bin absolut auf eure Hilfe angewiesen, gerade bei dem Geld will man von Anfang an nix falsch machen.
Ich freue mich sehr wenn ihr auch Zahlen nennen würdet - keine falsche Scham! :)

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Ich würde den ersten Teil der Rechnung in 5 Phasen gliedern:

1. Vorgespräch/Erstgespräch (weiß nicht ob ich sowas in Rechnung stellen soll?)

2. Konzeptionsphase (Storyboard, Zeitplan, Organisation,...)

3. Dreh

4. Postproduktion (Farbkorrektur, Schnitt, Grading, Rendern,...)

5. Korrekturdurchlauf (1. Korrektur des Endprodukts kostenlos, 2. Korrektur wird wieder pro aufgewendeten Stunden in Rechnung gestellt)

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Jetzt kommen die Nutzungs- bzw. Bildrechte dran. Absolut wichtiger Kostenfaktor.

Da habe ich mich preislich an den Preisen der Bildrechte von Fotografen orientiert (siehe hier z.B.: http://www.fotografen.at/rsv/rechner/index.htm) ist das Quatsch? Kann man das nicht vergleichen?

Die Variablen bei diesem Punkt wären die verwendeten Medien (Internet, TV, Video auf Messen,...) sowie die Nutzungsdauer oder z.B. ob Werbung von mir am Anfang oder Ende eingeblendet wird. Das nicht zu wollen kostet ein bisschen extra.
Urheberrechte bleiben immer bei mir.

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Anfahrtskosten

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Kamera und Equipment

Wie berechnet man denn den Verschleiß bzw. den Einsatz der Technik? Habe keinen Schimmer.

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Dann kommen noch Musikrechte (wenn Musik gekauft werden muss oder extra komponiert wird), meine Versicherungskosten, eventuelle Leihkosten und andere Variablen wie Hilfskräfte am Set, Requisiten, Schauspieler etc.

Das wäre es im Großen und Ganzen. Mehr fällt mir nicht ein was ich berechnen sollte.

Ich habe gesehen einige Filmemacher berechnen ihr Schnittsystem bzw. die Software (PP, AE,...) mit. Wie soll man das sich vorstellen?
Auch habe ich davon gelesen dass man "nicht-Verdienstzeiten" einberechnen sollte. Da ich "nebenbei" Freiberufler sein möchte würde das in meinem Falle doch nur unnötige Kosten für den Kunden bedeuten?

Also ihr merkt vielleicht schon - ich habe keine Ahnung davon.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal wie ich meinen Stundenlohn auf der Rechnung ausweisen soll.
Ich würde 80-90 € BRUTTO pro Stunde verlangen. Die würde ich BRUTTO so auch auf die Rechnung schreiben und dann nochmal die Hälfte als NETTO Betrag. Ist das Schwachsinn?

Alle oben genannten Phasen werden pro Arbeitsstunde berechnet.

Ich freue mich enorm auf eure Antworten und bin gespannt ob dieser Thread einen Mehrwert hat!

Viele Grüße!

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Antwort von Jott:

"Ich würde 80-90 € BRUTTO pro Stunde verlangen. Die würde ich BRUTTO so auch auf die Rechnung schreiben und dann nochmal die Hälfte als NETTO Betrag. Ist das Schwachsinn?"


Ja, durchaus. Nicht die 80-90 Euro, das ist okay, aber bei deiner Vorstellung davon, was unter brutto und netto zu verstehen ist, klemmt's irgendwie. Lass dir das mit der Mehrwertsteuer - und wie überhaupt eine Rechnung aussehen muss - besser von einem Fachmann/Steuerberater verklickern. Mit in Foren erworbenem Halbwissen geht die Nummer schnell nach hinten los.


"Urheberrechte bleiben immer bei mir."

Klar, geht auch gar nicht anders nach deutschen Recht, also kein Grund, das hinzuschreiben.

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Antwort von Pianist:

Dein Stundensatz von 80 bis 90 EUR geht grundsätzlich in die richtige Richtung. Allerdings sollten Stundensätze eher die Ausnahme sein. In einer Stunde kann man ja kaum was machen. Außerdem hat der Auftraggeber ja keine Transparenz, wie lange Du wirklich für was brauchst. Mal abgesehen von der Drehzeit, wo er dabei ist. Also sollten eher ganze Tagessätze die Regel sein, halbe Tage schon die Ausnahme.

Allerdings sage ich Dir: Wenn Du mit Deinem jetzigen Wissensstand auf die Kundschaft losgehst, handelst Du Dir viele Probleme ein und viele Türen werden sich verschließen. Hast Du schon eine zeitlang bei einer anderen Produktionsbude mitgearbeitet? Oder bei einem Sender? Hast Du bestimmte inhaltliche Schwerpunkte? Womit kannst Du glänzen? Warum sollten die Leute genau Dich beauftragen?

Das sind eigentlich die wichtigeren Fragen.

Und schlage Dir gleich aus dem Kopf, irgendwelche Rechteübertragungen kleinteilig auszupreisen. Lass Dir Deinen Aufwand vernünftig bezahlen, und danach kann der Kunde mit dem Film machen, was er möchte. Alles andere ist nicht praxisgerecht. Die Leute reagieren sehr verschnupft, wenn Du ihnen sagst, dass dann bestimmte weitere Verwendungen extra kosten sollen. Bau das gleich in den Basispreis ein.

Ich gehe nicht mal mehr in Restaurants, wo eine "Räubergabel" (Kind isst vom Teller der Eltern mit) mit 1,50 EUR ausgewiesen ist. Dann sollen die lieber alle Gerichte 50 Cent teurer machen, dann kräht kein Hahn danach.

Matthias

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Antwort von darth_brush:

Stundensatz sollte man auf jeden Fall angeben, aber du kannst nicht zum Beispiel 12 Stunden veranschlagen und dann dem Kunden 20 Stunden berechnen. Dem Kunden fehlt es da an Transparenz, was du in den restlichen 8 Stunden getrieben hast. Evtl. hast du beim Dreh gepfuscht und musstes das in der Nachbearbeitung ausbügeln, das wäre dann dein Problem und nicht des Kunden seins.

Kosten für Anfahrtswege würde ich auch nicht angeben. Ein Handwerker berechnet heute auch keine Anfahrtswege mehr.

Und für den Kunden muss so ein Auftrag sich kuschelig anfühlen. Keine Rechte-Kleinkrämmerei. Dem Kunden gehört im Notfall alles. Was will man am Ende noch mit dem ganzen Material anfangen?! Auch würde ich überhaupt nicht auf das Thema eingehen.

Korrekturen im allgemeinen würde ich schon einrechnen. Wenn du der Meinung bist, Post kriegst du in 12 Stunden hin, gebe 16 Stunden an damit du einen Puffer hast.

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Antwort von Jensli:

Ich bin mal so frei und ziehe die Quintessenz aus deinem Post:

Sehr gerne würde ich als Freiberufler die Produktion von Videos anbieten, weiß allerdings überhaupt nicht wie ich die Preise kalkulieren soll.

Also ihr merkt vielleicht schon - ich habe keine Ahnung davon.
Wieso möchtest du eine Dienstleistung anbieten, von der du - wie du selbst sagst! - keine Ahnung hast? Du gehst die Sache komplett falsch an. Dein Anlaufpunkt ist kein Internetforum, sondern bei einem Gründercoach (kostet nicht wenig), bei Selbsthilfevereinen (die bieten kostenlos Gründungsberatung an), bei einem Steuerberater und bei einem Anwalt für Urheber- und Medienrecht. Dann machst du dir einen Businessplan (da werden dir nämlich viele Lichter bei aufgehen und Punkte auffallen, an die du nicht im Traum gedacht hättest) und dann machst du dich an den Rentabilitätsplan, und erst dann, kannst du hier um Rat fragen, was du in deinen Rentaplan für einen Betrag schreiben kannst. Die Frage bleibt allerdings, bist du überhaupt den Betrag "wert", den du verlangst? Aber dazu gibt es im Businessplan einen extra Punkt, der nennt sich Qualifikationen.
Mach es so und mach es richtig, oder lass es. Im Internet ein paar Infos zusammengesucht und blind drauflos führt zu 99% direkt in den Abgrund, das ist quasi garantiert!

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Antwort von KanonCanon:

Erstmal danke ich euch für eure Antworten. Einige folgen hoffentlich noch :-)
Lass dir das mit der Mehrwertsteuer - und wie überhaupt eine Rechnung aussehen muss - besser von einem Fachmann/Steuerberater verklickern. Mit in Foren erworbenem Halbwissen geht die Nummer schnell nach hinten los. Da hast du prinzipiell total Recht. Trotzdem versuche ich natürlich erst mal selbst irgendwie an das notwendige Wissen zu kommen.
Ich meinte mit dem Brutto/Netto Ding nur folgendes: Ich muss aufgrund meiner Kleinunternehmerregelung keine Mehrwertsteuer ausweisen.

Aber dennoch ist in meinem Stundenlohn ja die Einkommenssteuer veranschlagt. Sagen wir das wären 15 % meines Umsatzes.
Ich berechne 2 x 1 Stunde mit je 10 € BRUTTO Lohn. Da rechne ich ja (und berechne das folglich auch dem Kunden) mit den 10 € Brutto damit ich tatsächlich auf meinen gewünschten Netto Stunden Lohn von 8,50 € (-15 % Steuer) komme.
Verstehst du wie ich das meine ?
Sorry ich will keine Steuerberatung hier - ich werde mich auf jeden Fall nochmal an Profis wenden.
Dein Stundensatz von 80 bis 90 EUR geht grundsätzlich in die richtige Richtung. Allerdings sollten Stundensätze eher die Ausnahme sein. In einer Stunde kann man ja kaum was machen. Außerdem hat der Auftraggeber ja keine Transparenz, wie lange Du wirklich für was brauchst. Mal abgesehen von der Drehzeit, wo er dabei ist. Also sollten eher ganze Tagessätze die Regel sein, halbe Tage schon die Ausnahme. Ja der Gedanke dahinter war dass ich abschätze (auch wenn das meist extrem schwierig ist in dem Geschäft) wie viele Stunden ich für was brauche. Dabei wird natürlich eher zu viel kalkuliert als zu wenig, mit dem Argument beim Kunden dass der Preis nachträglich dann eigentlich nur niedriger werden kann. Aber wie bereits gesagt als Pufferzone damits nicht am Ende teurer wird.
Wenn Du mit Deinem jetzigen Wissensstand auf die Kundschaft losgehst, handelst Du Dir viele Probleme ein und viele Türen werden sich verschließen. Hast Du schon eine zeitlang bei einer anderen Produktionsbude mitgearbeitet? Oder bei einem Sender? Hast Du bestimmte inhaltliche Schwerpunkte? Womit kannst Du glänzen? Warum sollten die Leute genau Dich beauftragen? Da bin ich total bei dir. Deswegen ist die ganze Sache auch noch Zukunftsmusik und ich wende mich an euch als Leute die da mehr Ahnung haben :)

Alles was ich kann und weiß habe ich mir autodidaktisch beigebracht. Durch mehrere Projekte und viel rumprobieren hab ich eben viel dazu gelernt, das ist aber noch nichts im Verhältnis zu Leuten die da seit Jahren im Beruf stehen. Ganz klar.
Auch hab ich noch nie wirklich bei Produktion gearbeitet.

Warum ich mich von anderen abhebe gehört mit zur "Corporate identity", wenn man es so sagen kann.
Dazu gehört aber auf jeden Fall der Wunsch neben gutem Standard auch Extravagante, eher künstlerisch Ansprüche zu erfüllen.
Eben Aufgrund auch der Überzeugung von mir selbst und meinem Kopf, meinem Equipment und meiner Erfahrung ergibt sich auch der Stundenlohn von 90 €.
Stundensatz sollte man auf jeden Fall angeben, aber du kannst nicht zum Beispiel 12 Stunden veranschlagen und dann dem Kunden 20 Stunden berechnen. Dem Kunden fehlt es da an Transparenz, was du in den restlichen 8 Stunden getrieben hast. Evtl. hast du beim Dreh gepfuscht und musstes das in der Nachbearbeitung ausbügeln, das wäre dann dein Problem und nicht des Kunden seins. Wie machst du es? Oder wie macht "man" es denn in der Regel?
Also ich empfand den Gedanken der groben Einschätzung des Aufwands (vorher) und dann die Stunden aufzuschreiben als okay. Wie bereits erwähnt natürlich zu hoch kalkulieren und dann am Ende lieber nochmal sagen können dass es günstiger wird.
Sich diesbezüglich häufig zu verzetteln und ständig noch was drauf schlagen zu wollen/ zu müssen oder praktisch einige Stunden "umsonst" zu arbeiten damit es bei dem vereinbarten Preis bleibt zeugt dann eben von mangelnder Professionalität und Erfahrung.
Mund-zu-Mund Propaganda regelt das dann. Im Negativen.
Kosten für Anfahrtswege würde ich auch nicht angeben. Ein Handwerker berechnet heute auch keine Anfahrtswege mehr. Da muss ich dir widersprechen.
70 km Hin- und Rückfahrt sollte man, meiner Meinung nach, auf jeden Fall mit 30 ct pro Km berechnen (Beispiel).
Macht ja im Gesamtpaket meist auch den Bock nicht fett. Falls man mit seinem privaten Wagen fährt ist das aber notwendig wie ich finde.
Dem Kunden gehört im Notfall alles. Also meint ihr dem Kunden einfach ein Endprodukt mit uneingeschränkten Nutzungsrechten übergeben?
Dadurch muss aber exponentiell mein Stundenlohn bzw. der Basispreis steigen, weil ich das tatsächlich als gewichtigen Kostenfaktor empfinde.


Ich hätte noch die Bitte an euch dass ihr euch äußern könntet wie man das eigene Equipment und die verwendete Technik im Preis mit einbaut?

Nochmal Wichtig: Ich verlange von euch keine Businessberatung oder Rechtsberatungen.
Lediglich Erfahrungswerte und Ratschläge wie es die "großen" machen oder solche die es werden wollen. Eine grobe Richtung quasi.

Vielen Dank schon mal an alle!

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Antwort von darth_brush:

Im Grunde kannst du es machen wie es dir beliebt. Da gibt es kein richtig oder falsch.

Aber 40 EUR Anfahrtsweg hört sich doch verdammt kleinlich an. Lieber eine Stunde mehr kalkulieren und das Angebot sieht dann stimmig aus.

Bei den Rechten sind manche penibel Aber solange du keinen Spot für Daimler, Porsche, ect. drehst, würde ich den Kunden auch nicht mit irgendwelchen Rechten langweilen. Darauf kann man eingehen, wenn der Kunde das anspricht. Sorgst du dich über Zweitverwertung oder wobei geht es dir dabei? Du wirst schnell merken, das das Thema absolut nicht der Rede wert ist.

Wenn du es ganz genau haben willst, brauchst du AGBs. Die sichern dich auch ab. Was machst du wenn du am dem Tag verhindert bist und die ganze Belegschaft des Hotels hat 5 Stunden Drehzeit geplant. Mitarbeitern wurde der Urlaub gestrichen, damit die im Film auftauchen usw.

Ich halte Angebote knapp, wenn ich im Vorfeld schon mit dem Kunden gesprochen habe.

Du bist schließlich Künstler und kein Handelsvertreter. Lieber in das Angebot noch kurz reinschreiben, was dir wichtig wäre und wie du das umsetzen willst.

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Antwort von soahC:

Was denkst du denn was passiert wenn du den Leuten sagst, der Film darf im Netzt verwendet werden, im TV aber nicht? Bzw. dass es dann extra kostet, am besten noch pro Ausstrahlung.. das war das Letzte mal das du von denen was gehört hast. Und wie begründest du das überhaupt? Der Kunde besuftragt dich ja explizit mit der Produktion. Das Material produzierst du in aller Regel für den Kunden. Was willst du also mit den anderen Rechten? Nochmal abkassieren?

Und was ganz anderes: Muss man den Status als Freiberufler heutzutage nicht mehr anerkennen lassen? Oder hast du das schon durch?

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Antwort von Peppermintpost:

hier sind schon eine ganze Menge nützlicher Tips und Gedanken beschrieben.
Auf 3 Dinge würde ich kurz Bezug nehmen.

1. Rechnungsstellung - Also eine Rechnung zu schreiben ist keine Raketenwissenschaft, schau einfach mal auf eine Rechnung die du von deiner KFZ Werkstatt bekommst, oder von sonst einem Dienstleister. Da steht der Stundenlohn, oder der Tagessatz oder eine Pauschale und das Material, dann alles plus die MwSt wenn der Rechnungsteller berechtigt/verpflichtet ist diese zu berechnen. Was du mit Steuern oder sonstwas am Hut hast findet sich auf keiner Rechnung. Du wählst deinen Stundenlohn so aus, das er nach Steuern und anderen Abzügen noch Sinn macht. Der Stundenlohn hängt nur von 2 Dingen ab, was du dir wünscht also ca. 1000Euro/Stunde und dem was der Kunde bezahlen möchte, also ca. 1 Euro/Stunde. Da wo ihr beiden euch trefft liegt dein Stundenlohn, und der steht dann auf der Rechnung, das wars.

2. Abrechnung von Hardware - ein durchschnittlicher Lohn beim Film liegt irgendwo zwischen 25 und 60 Euro/Stunde, lassen wir jetzt mal Star- Regiesseure und Star- Kameramenschen aussen vor, aber für die "normalen" Arbeiter vom Beleuchter, Maske, Cutter, Aufnahmeleiter trifft das so zu, auch wenn der eine oder andere mal mehr oder weniger bekommen hat, ich rede vom Durchschnitt. Wenn du also z.B. deinen Schnitt berechnest, und du würdest angenommen 400 Euro/Tag zu Grunde legen, du aber aus irgendwelchen Gründen das nicht selbst machen kannst sondern einen Cutter buchen musst, dann würdest du ja sofort Geld drauf legen müssen, weil dein Cutter auch 400 Euro/Tag an dich berechnet, du aber zusätzlich die Miete für den Schnittraum, den Strom, den Kaffee deine Soft und Hardware Updates, etc. bezahlen musst.
Es ist also leicht zu verstehen, das du eine Pauschale aufschlagen musst, die über den Lohn hinaus gehen die das abdecken. Die meisten Postproduktionen berechen einen Arbeitsplatz in der Regel incl. dem Operator. Die Preise schwanken dabei in einem Rahmen von 600Euro/Tag was schon richtig dumping ist und 1500 Euro/Tag was dann schon eher die Werbe Fraktion mit sehr guter Reputation. Ausreisser nach oben sind dann die Maschienen die in Ihrer Anschaffung bzw Unterhalt extrem teuer sind. Also klassisch Flame oder Telecine. Da werden dann Tagesraten bis zu 6000Euro/Tag berechnet, wobei diese extremen Raten auch in den letzten Jahren nur noch in seltenen Fällen darstellbar waren.
Wenn du dir also als Abrechnungsgrundlage 80-90 Euro/Stunde vorstellst, dann denke ich sollte dein 0815 Arbeitsplatz enthalten sein, wenn du bei deinen Kunden mehr berechnen kannst, dann tue das und freue dich darüber.
Was Aufnahme Equip angeht, da kommen sehr schnell richtig viel Geld zusammen. Um da ein Gefühl zu bekommen was wofür berechnet wird, solltest du dir mal die Preislisten von Equipment Verleihern ansehen. Eine Alexa mit Master Prime hat halt einen ganz anderen Kurs als eine GH4 mit Plastik Linse. Du solltest bei jeder Berechnung immer davon ausgehen das aus welchem Grund auch immer du es mit deiner Arbeitskraft oder mit deinem Equipment es nicht machen kannst und Personal bzw Equipment leihen und bezahlen musst. Wenn du so kalkulierst, dann liegst du grundsätzlich erstmal nicht falsch.

3. Qualifikation - Auch wenn Jensli wie öfter mal ein weing auf Krawall gebürstet ist, was er schreibt ist nicht so ganz von der Hand zu weisen. Der Film Markt ist hart umkämpft, das wirst du schnell feststellen wenn du versuchst die ersten Kunden zu gewinnen. Die Frage deiner Qualifikation wird auch auf Kundenseite aufkommen. Da wirst du dann Arbeitsproben zeigen müssen. Wenn du was zu Zeigen hast und dich gut verkaufen kannst wird man dich mit spielen lassen, wenn nicht, dann nicht. Die meisten in der Film Brance sind Quer-Einsteiger, du musst also wie viele Beweisen nicht zwingend eine spezielle Ausbildung haben, aber etwas Produktionserfahrung solltest du schon mitbringen, damit du zumindest einige Fehler vermeiden kannst und nicht in jedes Fettnäpfchen stapfst.

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Antwort von Drushba:

Ich halte es für grundlegend falsch, einem Angebot Stundensätze zugrunde zu legen. Bei einem Imagefilm kalkuliere ich für mich einen Satz, z.B. ab 4000 - 6000 Euro für den Einstieg (also für meine Arbeit als Autor und Regisseur, denn das will ich mindestens verdienen) und addiere Technikmiete, Darsteller, Kameramann, Assistenten und Tonmann, Cutter, Tonmischung, Grader, Animationen, Musik, Fahrt-und Übernachtungskosten etc. (soweit möglich nach Sendergagen oder Verdi-Tariftabelle - das kommt auch gut beim Team an). So komme ich netto nie unter 9000, eher selten sogar unter 20000, aber habe der Qualität wegen mehr Aufträge, als zuvor im 2500-Euro Loser-Bereich. Zudem muß man nicht alles selbst können - es gibt überall Meister ihres Faches - eine Zusammenarbeit mit diesen führt zu massiv besseren Ergebnissen und Einsichten als das Arbeiten in einer One man show und ist obendrein vergleichsweise stressfrei. Das kostet mehr und wird deutlich besser - will also kommuniziert sein. Meiner Erfahrung nach wirst Du bald staunen, wie respektvoll Du behandelt wirst, wenn Du professionelle Preise nimmst und entsprechende Ergebnisse ablieferst. Zudem: Kunden, die auf Billigheimer und One man shows stehen, würde ich auch diesen überlassen, mit denen tut man sich nix Gutes an. PS: An Verträge, KSK-Abgaben etc. denken und dafür zur Not eine juristische Hilfe und Buchhaltung einplanen. Alle Rechte immer komplett einräumen (Buyout) denn sonst siehts nach Haken aus und wird auch schwer zu verwalten.

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Antwort von Starshine Pictures:

Ich denke auch dass das mit den Rechten Quark ist. Beim Bäcker werde ich auch nicht gefragt ob ich das Brötchen mit Marmelade oder Kaviar bestreiche. Für Kaviar kostet es dann extra ... Sonst wurde hier schon viel genannt was dir weiter hilft. Anfahrtskosten würde ich auch transparent verbuchen. Allein schon wegen meiner eigenen Übersicht aus Kosten und Einnahmen. Ich nehme zu den bereits genannten Punkten immer noch die "Sonstigen" mit hinein. Da zählt Verpflegung, Parktickets, Kommunikation usw. mit hinein. Auch kalkuliere ich für mich noch ein paar Stunden für den Vortag zum Equipment richten, putzen, kontrollieren etc. dazu. Das musst du natürlich nicht alles in deiner Rechnung oder deinem Kostenvoranschlag aufzeigen. Das kann man ja getrost in irgend einem Punkt zusammen fassen. (z.B. Preproduction, Production, Postproduction) Aber zunächst würde ich für deine eigene Übersicht immer alles einzeln erfassen bevor du es zusammen schnürst und dem Kunden abgibst.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von darth_brush:

So ein Angebot muss kurz und knapp sein.
Bei einem Handwerker erwartet man ja auch, dass er mit einem geladenen Akkuschrauber kommt und die Aufladung einem nicht in Rechnung stellt. :)

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Antwort von Peppermintpost:

So ein Angebot muss kurz und knapp sein.
Bei einem Handwerker erwartet man ja auch, dass er mit einem geladenen Akkuschrauber kommt und die Aufladung einem nicht in Rechnung stellt. :) Das sehe ich nur teilweise so. Mit dem geladenen Akkuschrauber, da hast du natürlich recht. Kein Kunde will auf seiner Rechnung sehen:

30 Minuten Kamera geputzt
15 Minuten Sprecher Briefing
etc.

Aber schon bei den Rechten fängt es an das man es nicht unbeding unbehandelt lassen kann.

Das beliebsteste Thema hier ist die Musik. Kaum ein Film kommt kompl. ohne Musik aus. Wenn ich eine Musik aus der Konserve nehme, dann ist das mit gewissen Rechten verbunden. Da kann es z.B. vorkommen das die Nutzungsrechte nur für ein Land sind, oder Internetnutzung getrennt berechnet wird, oder die Nutzung zeitlich begrenzt wird. Sowas muss sich meiner Meinung nach im Angebot wieder finden, weil das letzte was ich will ist, das mein Kunde eine Abmahnung bekommt und schlimmsten falls seinen Film nicht benutzen darf.
Bei professionellen Modellen ist das ähnlich, die haben eine Tagesgage und dann kommen die Buyouts on Top, und die Buyouts sind in vielen Fällen das zigfache der Gage, sowas muss schon im Angebot stehen, damit der Kunde in Zweifel weiss, das wird zu teuer, lasst uns ein "Street Casting" machen um Buyouts zu vermeiden.

Mein eigendliches Geschäft ist ja Postproduktion, da habe ich früher auch fast alles pauschal gemacht. Mache ich heute wenn es irgend wie geht nicht mehr. Wenn die Möglichkeit irgendwie besteht ein Booklet zu machen in dem die Shots verzeichnet sind, mit möglichst genauen Angaben was zu machen ist, oder besser noch mit Zeichnungen oder Photoshop Layouts, dann mache ich genau das. Die Regel ist doch, das 5 Menschen über ein Bild sprechen und jeder eine andere Vorstellung hat wovon man eigendlich redet. Als Dienstleister ist man aber am Ende immer der der dann 5 Versionen machen muss, oder dem Kunden beibringen muss das die Sache erheblich teurer wird als besprochen. So etwas vermeide ich inzwischen so gut es irgendwie geht, und wann immer ich es nicht vermeiden kann, beisst es mir am Ende in den Arsch. Ist fast immer so.

Daran krankt ja auch die ganze Branche, von der One-Man-Show bis zu Hollywood, alle machen Pauschalen und am Ende hat es sich jeder anders vorgestellt, und irgend wer muss dann die Zeche zahlen. Der Kunde ist es aber meistens nicht, sondern der Dienstleister. Die meisten Hollywood Pleiten der letzten Jahre waren geau aus diesem Grund.

Also Kleinscheiss auf das Angebot oder die Rechnung schreiben, eher nein, aber Angebote so präziese wie möglich ausarbeiten, eher ja.

Ist zumindest meine Erfahrung.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Mein damaliger Ausbilder hat immer Preise pro Foto genommen und deswegen auch öfter in dieser zwickmühle gesessen, allerdings hat er damit aber auch tierisch Kohle verdient wenn er es mal wieder zügig über die Bühne gebracht hat.

Ich erkläre dem Kunden diese und die Variante des Tagessatzes und versichere ihm das er mit der 2. Variante besser lebt, da er sich darauf verlassen kann das ich nicht trödel und mein Job so effizient mache wie nur möglich.

Das ist nicht immer schlau, aber es gibt mir die Freiheit die ich brauche und am ende ist alles doch sowieso eine Art von Mischkalkulation.

Aber mit dem Angebot hast Du schon recht, so genau wie möglich.
Ich hatte zb. Jahrelang einen Kunden dem ich nie Anfahrt berechnet habe, weil es recht nahe bei war und ich mir dachte das dies eine art von Kundenbindung ist!

Dies war aber totaler Blödsinn und nachdem ich nichts mehr für diesen Kunden mache, habe ich mir den Verlust auf grob 7000€ errechnet!
Da sieht man dann ganz gut das kleinvieh auch Mißt macht und es quatsch ist solche Posten nicht zu veranschlagen, es sei denn sie sind teil eines Vertrages oder ist überhaupt die Vorraussetzung für eine langfristige Zusammenarbeit.

Aber in der Regel gillt, wenn der Kunde Dich will und weiß das Du fahren mußt, dann hat er das wohl vor Augen und kommt damit klar.
Bei anderen Posten ist es genauso.

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Antwort von Isländer:

Hallo
Ich wollte mal an den alten Fred anknüpfen.
Hat der Fredersteller nun erfolgreich ein komplettes Angebot erstellen können? Stehe auch gerade vor dem Problem und suche mich dämlich im Netz. Grüße

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Antwort von Jott:

Du suchst dich dämlich?

Dann such doch mal schlau und frag Google nach "Kosten Imagefilm".

Dann kommen auf der ersten Seite Treffer wie dieser:
https://www.aspekteins.com/kosten-preise-imagefilm/

Und natürlich auch so was:
http://www.filmfirma.net/preise/

Die Besten und die Tollsten sind alle, auch wenn die Preise um den Faktor 100 streuen.

Jetzt musst du dich nur noch einsortieren! :-)

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Antwort von nachtaktiv:

interessant, die beiden beispiele. das eine is WDR von 1989 und das andere einfach die filmtrends der letzten 7-8 jahre. also viel spielerei mit gimbal, drohne, slider, DOF, CGI gefummel...

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Antwort von pixelschubser2006:

Kurz zum Thema Gerätekosten und Rüstzeit / Vor- und Nachbereitung.

Natürlich bringt der Handwerker seinen Akkuschrauber geladen mit, und es sind nicht gerade geringe Kosten, die da zusammenkommen. Ich glaube, mein Werkzeugpool ist kaum billiger als mein Videoequipment. Allerdings ist die Haltbarkeit ein Thema. Beim Handwerker werden die Sachen entweder jeden Tag hart rangenommen oder halten ewig. Mir ist in 15 Jahren noch kein vernünftiges Elektrogerät abgeraucht. Ab und zu brauche ich mal neue Schraubendreher und alle 5 Jahre einen neuen Werkzeugkoffer. Aber da mein Videobusiness immer besser läuft, werden die Intervalle in meinem erlernten Beruf zum Glück immer länger ;-)

In der Videoproduktionen ist es schon deshalb etwas anders, weil viel gemietet wird. Da ist es völlig normal, daß entsprechende Mietsätze auf das Tageshonorar aufzuschlagen. Das ist alleine schon deshalb relevant, weil ein erheblicher Teil der aufgewandten Zeit kein Equipment braucht. Außerdem: Auch Handwerker kalkulieren bei Maschinen mit besonderen Stundenverrechnungssätzen. Der Tiefbauer kostet mit Spitzhacke und Schaufel auch weniger als mit Bagger.

Ganz allgemein kann ich den Ratschlägen zu betriebswirtschaftlicher Grundbildung nur zustimmen. Auch wenn man sich Stundensätze bei Wettbewerben abguckt, muss man seinen eigenen Betrieb kalkulieren können. Das ist kein Hexenwerk, einfach mal lfd. Kosten, Investitionsrücklagen, Lebensunterhalt, soziale Vorsorge addieren und durch die Anzahl der Stunden, die du leisten kannst dividieren. Wenn Du das ehrlich machst, reicht Grundschulmathematik schon, um Dich bis auf 80% den nackten Tatsachen anzunähern. Größte Abweichung liegt meistens in der Einschätzung, wieviel produktive Stunden erreichbar sind und in den betrieblichen Kosten. Sofern deren Liste weniger als 50 Posten umfasst, machst Du schon was verkehrt!

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Antwort von Isländer:

Kosten Imagefilm meinte ich ja nicht.
Ich meinte wie stelle ich die Kosten auf? Also Ausrüstung / Verschleiß / Sprit / Abnutzung Auto / Versicherung / Korrekturläufe / etc. die Liste ist ja endlos...

Ich habe bei der Stadt bald ein Gespräch für Jungunternehmer...die würden gerne eine Kalkulation sehen, da beim letzten Gespräch ich wohl viel viel viel zu günstig sei.

Da ich bis jetzt nur Filme für mein Portfolio gemacht habe und deswegen keine Rechnung gestellt habe, habe ich leider keine AHnung wie ich am Besten anfange.
Komme aus einem ganz anderen Bereich...somit bin ich quasi Laie, was das angeht.

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Antwort von pixelschubser2006:

Fragen wir mal anders herum: Aus welcher Branche kommst Du? Welche Erfahrungen hast Du da kaufmännisch / Betriebswirtschaftlich gemacht? Das zu ausführliche Beziffern von Kosten macht keinen Sinn. Das will kein Kunde wissen, höchstens um darüber zu diskutieren. Versicherungen sind im Normalfall eine Sache, die die Kunden nix angeht. Als Handwerker habe ich auch meine Kfz-Versicherung, die Betriebshaftpflicht, die Versicherung für mein Inventar etc. Interessiert keinen Kunden. Wenn Equipment angemietet wird, sollte sicherlich eine entsprechende Versicherung vereinbart werden. Das kann man im Angebot auch anmerken. Als Betrag ausgewiesen werden braucht sie sicher nicht.

Mit Korrekturläufen meinst Du sicherlich die ewigen Nachbesserungen für nörgelnde Kunden. Nun, das ist ein heikles Thema. Ich selbst habe damit eigentlich keine Probleme, was aber auch an meinem Genre liegt. Einige Foristen haben da schon echt nervige Kunden erlebt. Sicherlich muss man da die Daumenschrauben anziehen und möglicht viel im Vorfeld schriftlich festlegen. Dann hat man eine Grundlage, um dem Kunden zu sagen, daß man gerne ändert, aber dass dies keine Inklusivleistung ist. I.d.R. sind die Kunden auch viel kompromissbereiter, wenn sie für ihre dumpfe Nörgelei blechen müssten. Ganz kann man sich davor wohl nie schützen, eher macht es Sinn, da einen pauschalen Aufschlag von z.b. 5% einzurechnen, den mancher Kunde garnicht und ein anderer dafür doppelt in Anspurch nimmt.

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Antwort von Pianist:

Isländer hat geschrieben:
Komme aus einem ganz anderen Bereich...somit bin ich quasi Laie, was das angeht.
Darf ich dann mal ganz blöd fragen, was Dich dazu befähigt Filme zu drehen? Ich meine das wirklich nicht böse, aber an sich arbeitet man immer erst bei anderen Firmen oder Sendern mit, und danach geht es in die Selbständigkeit, wenn man die Gepflogenheiten der Branche kennt...

Matthias

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Antwort von Isländer:

So fing alles an...
Ein Freund ist Hochzeitsfotograf. Also Profi. Er hatte mal mitbekommen, dass ich ne Drohne habe. ( Diese habe ich für die Hochzeitsreise gekauft ) Dann sagte er ich solle mal mitkommmen zu einer Hochzeit. Habe dann dort gefilmt. So fing alles an und ich habe Blut geleckt...

Ich habe Maschinenbau studiert...
ich habe es gehasst! Die Firma machte zu und ich habe meine Abfindung in Filmequipment gesteckt. So runde 15.000€ klar ist es nicht die Welt...aber man kann damit schon einiges machen.

Deswegens agte ich ja, dass ich Laie bin, was das finanzielle angeht.

Klar sind Gespräche vorher wichtig...ich habe mal einen Blumenladen gefilmt...tja...im Bildhintergrund stand dann ein Mittelchen, was eigentlich im Glasschrank stehen muss...es stand aber da rum, weil es kurz vorher benötigt war...deswegen frage ich wegen Korrekturen. Es kann ja auch nur ein Clip verändert werden...und der Rechner muss wieder alles rendern. Das kostet ja auch Zeit und Geld, auch wenn ich nicht direkt davor sitze, aber der Rechner ist blockiert für andere Projekte

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Antwort von Jott:

Dein Profi-Freund ist dir da keine Hilfe?

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Antwort von Isländer:

@ Jott

doch schon...aber ich habe ganz andere voraussetzungen. Videograph...ich habe ein eigenes Haus, wo ich quasi mein eigenes Büro habe. Ich brauche ja auch viel länger für die Nachbearbeitung...die Musikrechte kommen dazu etc.

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Antwort von nachtaktiv:

Pianist hat geschrieben:

Darf ich dann mal ganz blöd fragen, was Dich dazu befähigt Filme zu drehen? Ich meine das wirklich nicht böse, aber an sich arbeitet man immer erst bei anderen Firmen oder Sendern mit, und danach geht es in die Selbständigkeit, wenn man die Gepflogenheiten der Branche kennt...
ich hab noch nie nen sender oder ne filmfirma von innen gesehen, aber mich fragen jedes jahr leute, ob ich nicht für XYZ € für sie kleine filmchen machen kann. ich verweise sie dann immer an tante google. also nein, man muss heute gar nix lernen, auch ohne anlerne gibt es den markt von angebot und nachfrage. und der kommt meist, wie auch hier, über freunde und bekannte.

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Antwort von Isländer:

@ Nachtaktiv

Dann kannst Du mir ja sicher weiterhelfen :-)


Ich denke es gibt zwei Wege wie man wohin kommt.
Erst habe ich den klassichen Weg versucht. Aber mein Schicksal hatte wohl anderes mit mir vor. Klar ist es ein Risiko, aber mein Freund bestärkt mich immer und er sagt, dass ich viel Talent hätte. Ich lerne viel beim Ihm. Mag sein, dass ich durchaus mehr Talent habe und mit mehr Beigeisterung dabei bin, als andere deswegen gehe ich ja diesen Weg. Deswegen frage ich ja die Profis nach der Kalkulation.

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Antwort von nachtaktiv:

puh, nich wirklich. waren immer mal son paar hundert kröten, die mir in aussicht gestellt wurden. aber da ich nie annehme und den leuten zu echten profis rate (denn das is ja dann nicht mehr MEIN ding, sondern nur noch auftrag..), weiß ich nicht, was berufsstarter so nehmen. cool wäre ja auch mal, ein showreel o.ä. von dir zu sehn, damit die profi kollegen hier mal schätzen können, was du am markt wert bist ^^.

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Antwort von DV_Chris:

Ich weiß ja nicht wie das in Deutschland so ist. Hier in Österreich gibt es einen Kollektivvertrag für Filmschaffende. Und es gibt auch eine Musterkalkulation (Wirtschaftsfilm) der Wirtschaftskammer. Natürlich ist die Branche stark unter Druck durch Dumper und Glücksritter, die oft nicht mal einen Gewerbeschein besitzen. Es macht aber wohl durchaus Sinn, eine echte Kalkulation anzustellen.

https://www.wko.at/service/kollektivver ... n_2017.pdf

https://www.wko.at/branchen/gewerbe-han ... m_FAMA.xls

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Antwort von Pianist:

DV_Chris hat geschrieben:
Natürlich ist die Branche stark unter Druck durch Dumper und Glücksritter, die oft nicht mal einen Gewerbeschein besitzen.
Warum sollte ein freiberuflicher Filmemacher einen Gewerbeschein besitzen?

Matthias

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Antwort von DV_Chris:

Pianist hat geschrieben:
DV_Chris hat geschrieben:
Natürlich ist die Branche stark unter Druck durch Dumper und Glücksritter, die oft nicht mal einen Gewerbeschein besitzen.
Warum sollte ein freiberuflicher Filmemacher einen Gewerbeschein besitzen?

Matthias
Mag in Deutschland anders sein, aber in Österreich ist ein Gewerbeschein (kostet keine 100,- Euro) unter diesen Voraussetzungen notwendig:

Eine Tätigkeit wird gewerbsmäßig ausgeübt, wenn sie selbständig, regelmäßig und in Ertragserzielungsabsicht erfolgt

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Antwort von Pianist:

DV_Chris hat geschrieben:
Mag in Deutschland anders sein, aber in Österreich ist ein Gewerbeschein (kostet keine 100,- Euro) unter diesen Voraussetzungen notwendig:

Eine Tätigkeit wird gewerbsmäßig ausgeübt, wenn sie selbständig, regelmäßig und in Ertragserzielungsabsicht erfolgt
Das ist in Deutschland genau so. Nur übersiehst Du dabei, dass wir hier ja nicht über gewerbliche Filmproduzenten reden, die lediglich einen Schreibtisch haben und für alle kreativen Leistungen Leute beschäftigen, sondern wenn jemand alles alleine macht, dann ist er Filmemacher und somit Künstler. Also keine Gewerbeanmeldung, keine IHK-Zwangsmitgliedschaft, keine Gewerbesteuer und keine einsetzende Bilanzierungpflicht, egal wie hoch Umsatz und Gewinn sind. Dafür gesetzliche Rentenversicherungspflicht mit 50 Prozent Zuschuss, sofern KSK-Aufnahmebedingungen erfüllt.

Matthias

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Antwort von Jott:

Freiberufler brauchen in Deutschland KEINEN Gewerbeschein und zahlen daher auch keine Gewerbesteuer. Wer also den Freiberuflerstatus bekommen kann (hat nichts mit Künstler zu tun, auch freie Ingenieure, Anwälte, Architekten zum Beispiel sind Freiberufler), wäre extrem bescheuert, wenn er sich einen Gewerbeschein holt.

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Antwort von DV_Chris:

Andere Länder, andere Sitten.

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Antwort von wolfgang:

In Österreich gibt es gebundene und freie Gewerbe. Die freien Gewerbe umfassen im Gewerberecht traditionell solche, wo kein Schutzbedürfnis für den Kunden vorliegt. Man hat den Kreis der freien Gewerbe auch irgendwann mal erweitert - da sind der Fotograph dazu gekommen (das Argument mit den gefährlichen Chemikalien war halt immer dünner geworden) und der Videoproduzent gehörte meines Wissens nach immer dazu.

Die Steuer ist wieder ein anderes Thema - wenn man in Österreich als Freiberufler tätig ist, musst eh eine Einkommens Steuererklärung machen (und dich in der SVA versichern). Oft sind das dann kleine Einkommen die unter 30.000 Euro pa sogar Umst befreit sind. Das ist keine Steuer- oder Rechtsberatung.

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Antwort von pixelschubser2006:

Die Diskussion um Freiberufler oder Gewerbetreibender hatten wir schon einige Male. Geändert hat sich da nicht sonderlich viel, allerdings sind einige Punkte beachtenswert:

Die Nachteile der Gewerbeanmeldung werden immer plakativ dargestellt, in der Praxis ist das aber nicht so wild. Die Zwangsmitgliedschaft in der IHK kostet ab 100 Euro im Jahr, dafür wird einem auch was geboten. Z.b. regelmäßige Kurse und Lehrgänge zu betriebswirtschaftlichen Themen. Ich habe erst neulich lernen müssen, daß bei einem Gewerbemietvertrag der Vermieter genauso kündigen kann, wie der Mieter. Da ich gerade mit hohem Aufwand neue Büroräume einrichte hat sich angesichts dieser Erkenntnis meine Gesichtsfarbe mehrfach gewechselt. Zum Glück hat mein Vermieter nach jahrelangem Leerstand keinen Anlass zum Kündigen und obendrein einen Ruf zu verlieren. Jedenfalls ist es gerade für einen Jungunternehmer fatal, auf diese Unterstützung zu verzichten.

Außerdem ist das nicht so ganz einfach, als Freiberufler anerkannt zu werden. Bei Architekten, Ärzten und Anwälten kein Thema, bei künstlerischen Berufen wird da genau hingesehen. Filmst Du journalistisch ist das alles kein Problem. Filmst Du kommerziell, also Imagefilme u.a. sieht das schon ganz anders aus.

Viel interessanter ist die Frage, wieweit sich der Gewerbeschein bei der Beurteilung durch die Künstlersozialkasse auswirkt. Deren Entscheidungen sind ja auch nicht immer ganz einfach nachzuvollziehen. Wer also von der KSK profitieren will, sollte dies also genau hinterfragen. Mein Antrag ist gerade in der Bearbeitung, daher wären Erfahrungen diesbezüglich sehr hilfreich!

Übrigens mal ein Wort zum Sonnt... nein, Umsatz: Wenn der TO ein Haus hat, unterstelle ich mal entsprechenden Lebenswandel. Es sei denn, es sind keine Kinder vorhanden, die Frau arbeitet voll und das Haus ist billig. Viel realistischer ist aber, daß der Mann in der Lage so um die 3000 Euro netto braucht. Dann könnte eine grobe Aufstellung so aussehen:

3000 Euro netto
1300 Euro Einkommenssteuer
1500 Euro Krankenvers. & Altersvorsorge
1000 Euro PKW, wenn Auto ein paar Jahre alt sein darf und keine 5000km im Monat gefahren werden inkl. Abschreibung / Leasing / Wartung / Benzin etc.
1000 Euro Miete Gewerbefläche / Versicherungen / Telefon / Kleinkram
1000 Euro Investitionen

Das sind in der Summe fast 10.000 Euro im Monat!

Sicherlich kann jeder Posten in alle Richtungen deutlich abweichen, aber so kann die Basis für einen Businessplan schon aussehen. Nun stellt sich die Frage, wieviel die ersten Aufträge als Deckungsbeitrag abwerfen!

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Antwort von Pianist:

pixelschubser2006 hat geschrieben:
Die Nachteile der Gewerbeanmeldung werden immer plakativ dargestellt, in der Praxis ist das aber nicht so wild.

Außerdem ist das nicht so ganz einfach, als Freiberufler anerkannt zu werden. Bei Architekten, Ärzten und Anwälten kein Thema, bei künstlerischen Berufen wird da genau hingesehen. Filmst Du journalistisch ist das alles kein Problem. Filmst Du kommerziell, also Imagefilme u.a. sieht das schon ganz anders aus.
Naja, ein paar Nachteile für Gewerbebetriebe sehe ich schon: Die werden nach Überschreiten bestimmter Umsatz- und Gewinngrenzen bilanzierungspflichtig, und das können viele dann nicht mehr selbst, haben also höhere Kosten. Außerdem muss man sehr viel kompliziertere Rechenoperationen betreiben, wenn man unterjährig die Vorauszahlungen prüfen will, weil man zwischen Gewerbe- und Einkommenssteuer hin- und herrechnen muss. Und es wird ja auch nicht die gesamte Gewerbesteuer verrechnet, sondern nur der 3,7-fache Satz des Messbetrages.

Zur Frage "Gewerbe oder Künstler": Sowohl für die KSK als auch die Finanzämter spielt es keine Rolle, welcher Art die Filme sind. Also zwischen journalistischen Filmen und werblichen Filmen wird da nicht unterschieden, warum auch? Es handelt sich in beiden Fällen um eine schöpferische Leistung.

Bei der KSK musst Du eigentlich nur aufpassen, dass es sich bei Deinen Aufträgen um Filme handelt, die eine gewisse Öffentlichkeitswirkung haben. Also wer zum Beispiel nur Hochzeitsfilme für private Hochzeitspaare dreht, der wird nicht aufgenommen.

Matthias

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Antwort von pixelschubser2006:

Danke erstmal für die Antwort. Sicherlich, wenn der Laden läuft und man bilanzieren muss, hält der Steuerberater schon ziemlich die Hand auf. Habe in der Auflistung auch rd. 250 Euro Kosten monatlich für den SB vergessen. Können auch weniger sein, aber unter 2000 Euro im Jahr für die monatliche Buchführung, Meldungen für Vorausszahlungen und dem fälligen Jahresabschluss läuft da nicht viel. Geld, was ich mir selbst einspare, weil ich alles selbst mache.

Daß der KSK der Inhalt egal ist, war mir schon klar. Die Frage ist nur, ob man sich mit einer Gewerbeanmeldung ins Knie schießt, weil die KSK einen als Unternehmer im Sinne von "Verwerter" einstuft. Habe hier Fälle in Erinnerung, wo ein Kameramann sein Team direkt mitvermarktet hat und prompt nicht mehr als Versicherungspflichter Nutznießer der KSK war, sondern im Gegenzug Abgaben zahlen musste wegen Verwertung künstlerischer Leistungen. Sowas kann eine üble Falle sein.

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Antwort von Pianist:

Das eine schließt das andere ja nicht aus. Man kann selbst KSK-Mitglied sein, muss aber die Abgabe abführen, wenn man selbst auch Verwerter ist.

Matthias

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