Frage von mav110:Guten Tag allerseits!
Und zwar möchte ich einen kleinen Kurzfilm (ca. 60 Sek) drehen, mit dem Ziel, auch älteren Leuten ein Smartphone und gerade das Internet näher zu bringen. Das ganze soll vor allem Humorvoll aufgebaut sein und die Vorteile vom Internet in Kombination mit einem Smartphone zu zeigen (zumindest ein paar davon).
Meine Story ist im großen und ganzen schon abgeschlossen, jedoch bin ich noch ein wenig auf Ideensuche, in wie weit Menschen ihr Smartphone benutzen (abgesehen von Facebook).
Ich habe bereits Punkte wie:
- Essen bestellen
- den richtigen Weg finden / Unabhängigkeit
- engerer Kontakt zur Familie durch u.a. Videochats
- Wissen was in der Welt passiert
- das Leben etwas bunter gestalten, bspw. durch neue Kleidung, neuere Technik wie Fernseher usw. die eben durch das Internet bestellt werden können, was für alte Leute sonst nicht ohne weiteres geht.
Das wären jetzt so Punkte die mir spontan einfallen.
Falls euch noch was einfällt, sammelt einfach mal. Ich würde mich über jede Idee freuen. Der Fokus liegt dabei aber wirklich auf alte Leute und nicht Generation Internet.
Grüße
Mav
Antwort von jk86:
bspw. durch neue Kleidung, neuere Technik wie Fernseher usw. die eben durch das Internet bestellt werden können, was für alte Leute sonst nicht ohne weiteres geht.
Ach, die haben den Ottokatalog...
Bisher hab ich keinen wirklichen Vorteil herausgelesen, außer was den Faktor Zeit angeht. Da musst du das ganze noch viel schmackhafter machen. Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.
Antwort von Axel:
Was alte Leute interessiert, sind Krankheiten und Arzneimittel. Es gibt ja schon seit einer halben Generation Internet, und daher liegt der Anteil der über 65-jährigen, die es benutzen, bei den Männern bei etwa 40%, Tendenz steigend, und bei den Frauen bei knapp 20%. Bei 80-jährigen ist Computernutzung aber die absolute Ausnahme, denn: Man bleibt im Alter den Medien treu, die man bis dahin benutzt hat.
Ein Punkt vor allem ist äußerst zweifelhaft: Verbessern sich soziale Belange durch Internet? Ich schätze, wir beobachten das krasse Gegenteil. Smartphones machen uns zu Psychokrüppeln, auch "Unabhängigkeit" ist als Vorteil daher nicht recht passend.
Anstatt Alten zu suggerieren, die Möglichkeiten des Internets würden ihr Leben bereichern, könnte ein Leben für Jugendliche ohne die Facebook-Junkies mit ihren hunderten nutzlosen Freunden dargestellt werden. Innere Werte, nach Aristoteles mit äußeren Werten nicht zu ersetzen, sollten nicht länger von der UE- und Kommunikationsindustrie geplündert werden.
Klar, die Enkelkinder werden ihren Omis irgendwann Facetime verklickern und nicht mehr so "oft" persönlich zu Besuch kommen. Aber wie bei allem gilt auch hier: Wir ernten, was wir säen.
Antwort von domain:
Sinnvoller wäre vielleicht, das typische Verhalten junger Leute zu karikieren. Erst neulich in der Straßenbahn um ca. 23 Uhr beobachtet: entweder haben sie dröhnende Ohrhörer in den Ohren oder sie wischen und tippen auf ihren Smartphones herum und zwar alle ohne Ausnahme, während von den älteren Passagieren das kein einziger tat, sondern nur die überwiegend schwabbelige Jugend fassungslos beobachtete.
Drehbuchidee: zwei offensichtlich befreundete weibliche Coachpotatoes sitzen mit derartigen Geräten ausgestattet nebeneinander, zwischen ihnen irgend so ein Konzertankünderplakat einer Sängerin mit Beinen bis zu den Ohren. Die eine macht ein Selbstbildnis inkl. der Schönheit im Hintergrund.
Dann wird wieder gewischt und getippt während gleichzeitig eine quakige Bumbum-Musik aus den Minihörern zu vernehmen ist.
Plötzlich beginnt die andere lebhaft zu lachen, gut dass du mich daran erinnerst, hast du schon Karten für das Konzert besorgt?
Antwort von mav110:
Ich möchte mit dem Kurzfilm die Vorteile vom Internet näher bringen und nicht damit zeigen, dass Generation Smartphone immer weiter abstumpft. Das wäre dann ne längere Debatte und man kann es auslegen, wie man will. Smartphones bewirken u.a. auch, dass das Gehirn schneller schaltet und die Multitaskingfähigkeit zunimmt.
Man kann nen Film auch so drehen, dass das Prostitutionsgewerbe gut darsteht, Es ist immer eine Sache, wie man es auslegt.
Ich versuche also Punkte zu sammeln, die wirklich für die Nutzung des Internets sprechen ;)
Antwort von martin2:
bitte überlege mal, welcher film dir - als jüngling - den umgang mit rollatoren und gehhilfen schmackhaft machen würde. die heutigen 40/50er werden mit dem elektronischen schnickschnack alt, aber die leute, die nach dem zweiten weltkrieg geboren sind, interessiert das nicht, höchstens distingierte aristokratische diplomaten, nicht frau häberle von nebenan ....
Antwort von Axel:
Man kann nen Film auch so drehen, dass das Prostitutionsgewerbe gut darsteht, Es ist immer eine Sache, wie man es auslegt.
Ich versuche also Punkte zu sammeln, die wirklich für die Nutzung des Internets sprechen ;)
Verstehe.
Dann musst du, wie gesagt, zeigen, wie die Alten sich über ihre Gebrechen mit Google, Wiki und dergleichen informieren, in einem Maße, dass selbst Dr House verstummen müsste. Auch den Vorteil von Bestellungen im Internet wirst du leichtgläubigen Damen bestimmt plausibel machen können, das würde dich allerdings in einem Rache-Actionfilm der Zukunft (etwa Expendables X, Superhelden werden ja auch immer älter) zu einem schrecklichen Tod führen, den du dann als der Abschaum, der du bist, voll verdient hättest.
Solange Smartphones bloß dumme Tamagochis sind, zieht es Alte nicht zu ihnen hin. Die schlechtere Motorik, der nachlassende Tastsinn, die schlechteren Augen, das passt nicht zusammen. Wenn Smartphones mal
wirklich sprechen und verstehen können und sie ein paar coole Selbstdiagnose-Apps haben (nach Art von Pilles "Tricorder", den es bis jetzt nur als albernen Spiel-Fake gibt), selbstredend mit MRT und Ultraschall, dann würden zu den neuen iPhone-Releases ganze Buskonvois mit Rentnern starten. Aber erst dann.
Antwort von martin2:
du musst deine ideen dem realen markt und der nachfrage anpassen, und nicht umgekehrt.
Antwort von jk86:
Smartphones bewirken u.a. auch, dass das Gehirn schneller schaltet und die Multitaskingfähigkeit zunimmt.
Du scheinst davon überzeugt zu sein, aber ich betrachte das nicht unbedingt als Vorteil. Sowas macht auch hektisch, die Langzeitkonzentrationsfähigkeit geht verloren, du musst immer überall erreichbar sein, hast weniger Privatsphäre, alle gucken dich dumm an wenn du's nicht nutzt. Handies machen Menschen unzulässig: früher hat man sich verabredet und war dann auch da, heute sagt man in letzter Minute ab. Erst gestern gelesen, dass 1/3 aller Arbeitnehmer für den Chef permanent erreichbar sind; das ist für mich kein Vorteil, sondern Neoliberalismus pur: Arbeit unter totaler Kontrolle, im Zweifelsfall ohne Freizeit, zu einem scheiß Verdienst. Alleine wenn ich mir die Hilflosigkeit von Gleichaltrigen anschaue, die in der Uni-Bibliothek mit ausgefallenem Computer total aufgeschmissen sind... oder die Weltuntergangsszenarien, wenn man das Handy in der Bahn vergessen hat... die Menschen sind so krass davon abhängig - klar, ist ihre freie Entscheidung, aber die wenigsten denken auch darüber nach, schließlich haben ALLE sowas. Ich fände einen Film spannender, der zeigt, dass es auch anders geht. Der für Entschleunigung einsteht. Dass unser Leben in vielen Bereichen automatisiert und digitalisiert wurde, befreit uns nicht davon, selber wissen zu müssen, wie Dinge funktionieren und wie man Probleme ohne digitale Hilfsmittel löst. Mal abgesehen davon, dass ein persönlicher Brief wegen seiner Seltenheit heute einen ganz anderen Stellenwert hat als eine Mail.
Nein, ich bin kein Rentner, sondern junge 27 und mit dem ganzen elektronischen Kram aufgewachsen. Meinen ersten eigenen Computer hatte ich mit 10, HTML hab ich gelernt bevor das Internet ganz groß rauskam, ich programmiere meine eigenen Mikrocontroller...
Die Digitalisierung hat Vor- und Nachteile, gerade was unser soziales Beisammensein angeht. Das wurde hier schon karikiert. Sehr alte Menschen haben sich früher anders connected und es hat funktioniert, warum also sollten sie das ändern... es geht auch immer um die eigene Peer Group, und die ist in diesem Fall meist ohne den ganzen Kram aufgewachsen.
Das soll jetzt kein Plädoyer gegen die Digitalisierung sein, sondern gegen eine solche Einstellung kämpfst du an, wenn du deinen Film drehst. Darum musst du dich damit auseinandersetzen.
Man kann nen Film auch so drehen, dass das Prostitutionsgewerbe gut darsteht
Uh. Überdenk doch bitte mal dein Bild davon. Ich finde nicht, dass bezahlter S*x per se böse ist - die Lebensumstände, die zur Prostitution führen, und die Frauen weiter dazu zwingen, sind es.
(Ich will jetzt keine Diskussion darüber anfangen, sondern nur dieses Schwarzweißdenken allgemein anprangern, dem du zu unterliegen scheinst. Worte von anderen, wie Abschaum, finde ich aber auch nicht gerade nett.)
Antwort von Axel:
Worte von anderen, wie Abschaum, finde ich aber auch nicht gerade nett.)
Ja. Das wäre mav110, wenn er die Leichtgläubigkeit Älterer ausnutzte, um sie mit Internet-Kaufsucht zu infizieren. Das ist fast so scheiße wie Kinderpornografie. Ich vermute aber, er war sich der Problematik nicht bewusst und dachte allen Ernstes, der Hinweis auf Online-Shops sei die zeitgemäße Art, Omas bei ihren Einkäufen zu helfen. Daher schrieb ich mit etwas Humor (wie ihr hoffentlich erkennt):
Auch den Vorteil von Bestellungen im Internet wirst du leichtgläubigen Damen bestimmt plausibel machen können, das würde dich allerdings in einem Rache-Actionfilm der Zukunft (etwa Expendables X, Superhelden werden ja auch immer älter) zu einem schrecklichen Tod führen, den du dann als der Abschaum, der du bist, voll verdient hättest.
Antwort von mav110:
Okey, ich danke euch für euer Feedback, aber ich denke, dass wird so nichts.
Ich möchte keinen Imagefilm für die Smartphone-Industrie drehen, um irgendwelchen Leuten diese dann anzudrehen, sondern einen Kurzfilm drehen, der auf witziger Art und Weise Vorteile einer solchen Nutzung zeigt. Wie mein Vorredner schon erwähnt hat, gibt es nicht nur schwarz und weiß. Es gibt auch ältere Leute, die eben auch an dieser Technik interessiert sind. Computerkurse für diese Zielgruppe sind überlaufen und der Bedarf wächst.
Legt bitte nicht alles auf die Goldwage. Wenn man über Prostitution nachdenkt, kommen in 95% Wahrscheinlichkeit erst einmal negative Gefühle hoch. Das kann man, wie auch oft im Tatort thematisiert, sehr realistisch und negativ darstellen. Es ist aber immer eine Auslegungssache. Es kommt drauf an, mit welchem Protagonisten sich der Zuschauer identifiziert.
Ich mach Filme, um meine eigenen Geschichten aus meiner Sicht zu erzählen und Pfeif darauf, ob er eventuell eine negative Botschaft übermitteln KÖNNTE. Dazu gibt es auch ein sehr interessantes Interview mit Herrn Tarantino:
https://www.youtube.com/watch?feature=p ... rsJDy8VjZk
Ich möchte hier niemanden zu nahe treten und ich schätze jedes Feedback, aber da kommt mir die deutsche Mentalität ein bisschen zu stark durch, was u.a. auch ein Grund ist, weshalb wir uns gerade in der Filmindustrie abgesehen von Schweiger und Co. absolut nicht vom Fleck bewegen. Aber das artet schon wieder ein bisschen zu sehr aus.
Wenn euch jemand fragt, welches Auto ihr ihm empfehlen könnt, würdet ihr ihm doch auch nicht erzählen, wie viel CO2 man mit so einem Verbrennungsmotor in die Luft schießt...
Antwort von dienstag_01:
Wenn euch jemand fragt, welches Auto ihr ihm empfehlen könnt, würdet ihr ihm doch auch nicht erzählen, wie viel CO2 man mit so einem Verbrennungsmotor in die Luft schießt...
Hast recht. Vollkommen uninteressant ;)
Antwort von TomStg:
Ich mach Filme, um meine eigenen Geschichten aus meiner Sicht zu erzählen und Pfeif darauf, ob er eventuell eine negative Botschaft übermitteln KÖNNTE. Dazu gibt es auch ein sehr interessantes Interview mit Herrn Tarantino:
https://www.youtube.com/watch?feature=p ... rsJDy8VjZk
Ich möchte hier niemanden zu nahe treten und ich schätze jedes Feedback, aber da kommt mir die deutsche Mentalität ein bisschen zu stark durch, was u.a. auch ein Grund ist, weshalb wir uns gerade in der Filmindustrie abgesehen von Schweiger und Co. absolut nicht vom Fleck bewegen. Aber das artet schon wieder ein bisschen zu sehr aus.
Wenn euch jemand fragt, welches Auto ihr ihm empfehlen könnt, würdet ihr ihm doch auch nicht erzählen, wie viel CO2 man mit so einem Verbrennungsmotor in die Luft schießt...
Naiver geht's nicht mehr!
Antwort von jk86:
Genau, Schweiger ist das Maß aller Dinge. Erst über die deutsche Mentalität meckern, und neinnein ich bin gegen Schwarzweißdenken, dann von WIR und UNSERE Filmindustrie reden.
Es ist nicht meine Filmindustrie, es ist nicht mein Land, es ist nicht mein Volk, ich finde Till Schweiger höchst unsympathisch, und es ist mir ziemlich wurscht, welche Mentalität dahintersteckt. Ich hab auch keinen Bock darauf, dass du mir das so aufzwängst, weil du keine Ahnung hast, was in meinem Pass steht. Nein, ich bin kein Ausländer, aber du tust so, als wären hier nur Kartoffeln der guten deutschen Volksgemeinschaft unterwegs. DAS ist typisch deutsch, und ich finde DIESE Mentalität zum Kotzen.
Ich bin dann mal raus... du checkst einfach nicht, wo das Problem liegt.