Test Lohnt sich das Upgrade? Apple Mac Mini M4  - Neuer Low Cost 4K-Schnitt-Champion für 699 Euro?

Lohnt sich das Upgrade? Apple Mac Mini M4 - Neuer Low Cost 4K-Schnitt-Champion für 699 Euro?

Der Preis für die günstigste Einstiegsversion des Mac Mini ist in Deutschland mit 699 Euro gleich geblieben. Doch im Gegensatz zu seinen zahlreichen Vorgängern ist der neue Mini nicht nur deutlich kleiner geworden (ca. 12,7 x 12,7 x 5 cm), sondern wird nun sogar mit 16 GB Speicher ausgeliefert. Dies macht ihn zu einem verlockenden Angebot für kostensensible Anwender.

Alle Erweiterungen über das Basismodell hinaus werden - wie bei Apple üblich - schnell teuer: So kosten bereits 24 statt 16 GByte RAM 230 Euro zusätzlich und die Verdopplung auf 32 GByte kostet sogar gleich 460 Euro Aufpreis. Wer statt 256 Gigabyte Festspeicherplatz lieber 512 GB, 1 oder 2 TB verbaut haben möchte, zahlt ebenfalls zusätzlich 230, 460 oder 920 Euro. Dies sollte man als Anwender auch tunlichst vor dem Kauf berücksichtigen, denn nachträglich erlaubt Apple keine Erweiterungen der Hardware mehr - alle Innereien sind fest verlötet, bzw proprietär.



Da man für die Videobearbeitung sowieso ein schnelles externes Speichermedium benötigt, kann eine interne 256 GB SSD allerdings für das System und ein paar Programme durchaus genügen. Darum interessiert uns besonders, wie weit man mit dem günstigsten M4-Mac als kleiner Schnittrechner kommt - für Office, Browsing und Medienwiedergabe reichen selbst die kleinsten Mac Minis schon seit jeher gut aus.



Apple Mac Mini M4  - Kleiner und mehr RAM in der Basisausstattung
Apple Mac Mini M4 - Kleiner und mehr RAM in der Basisausstattung




Ausgepackt - Das ist drin

Im Karton findet sich wie immer nur der massiv wirkende Mac Mini im Metallgehäuse sowie ein Netzwerkkabel. Das Gewicht hat sich dabei von 1,2 kg auf nun 670 Gramm fast halbiert. Wohlgemerkt weiterhin mit einem bereits integrierten Netzteil, welches keinen zusätzlichen Platz für sich beansprucht. Dass der Stromanschluss ohne Erdungsschutzleiter 2adrig ausgeführt ist, lässt wieder auf einen geringen Stromverbrauch schließen. Bei anderen Mini-PCs (und natürlich auch Laptops) bleibt ein externes Netzteil in unseren Augen immer ein nerviges Add-On, das unnötig Staub sammelt und auch gerne mal vergessen wird.





Konnektivität des Mac Mini M4

Grundsätzlich positiv fallen die Anschlussmöglichkeiten aus: Neben 1x HDMI und 1 x Ethernet gibt es nun 3 x Thunderbold 4 /USB3 / Displayport an der Rückseite. An der Front befinden sich zwei weitere USB‑C Anschlüsse mit Unter­stüt­zung für USB 3 (bis zu 10 Gbit/s) sowie ein 3,5 mm Kopf­hörer­anschluss. Leider wurden nicht mehr die "alten", großen USB-A Anschlüsse integriert. Wer noch ältere Hardware nutzen will, kommt nun nicht mehr um entsprechende Adapter herum.



Lohnt sich das Upgrade? Apple Mac Mini M4  - Neuer Low Cost 4K-Schnitt-Champion für 699 Euro?   : M4 Mac back


Trotz seiner Größe unterstützt der kleinste M4 Mac Mini den Anschluss von bis zu drei Displays. Über HDMI sind dabei jetzt 6K mit maximal 60Hz möglich. Die "Maximal-Kombination" sähe folgendermaßen aus: Ein Display bis zu 6K bei 60Hz (oder 4K bei 144Hz) über HDMI, ein zweites Display bis zu 6K bei 60Hz (oder 4K bei 144Hz) sowie ein drittes Display bis zu 5K bei 60Hz über Thunderbolt.







Kurioses beim Einschalten

Das erste Hochfahren des Mac Minis ist dagegen etwas gewöhnungsbedürftig, denn der hierfür zuständige Taster wurde nun an der Unterseite im Boden angebracht. Man muss das Gerät also jedes mal hochheben, um es einzuschalten. Sicherlich kein Beinbruch, allerdings auch keine funktionale Meisterleistung, der die Formsprache folgt. Apple betont, dass man diesen Schalter ja sowieso kaum benutzen wird, weil die meisten Nutzer ihren Rechner in der Regel mit Tastatur oder Maus aus dem Standby wecken, aber dennoch bleibt die Position für einen relevanten Schalter auffällig unpraktisch.




Performance unter Resolve?

Letztlich wird das Interesse am neuen Mac Mini nicht an solchen Details scheitern, darum interessiert uns natürlich am meisten auch dessen Tauglichkeit für die Videobearbeitung. Einen ersten Performance Eindruck vermittelt dabei der Blackmagic RAW Speed Test:



Resolve RAW Speed Test: Mac MIni M4 10 GPU Cores (24GB, 120GB/s, Metal)
Resolve RAW Speed Test: Mac MIni M4 10 GPU Cores (24GB, 120GB/s, Metal)


Die Zahlen sind für sich ist erst einmal nicht selbsterklärend.Mit Hilfe unserer sehr lose gepflegten Vergleichstabelle lässt sich der Mac Mini jedoch grob einordnen.



Wahrscheinlich aufgrund seines schnellen Speicherinterfaces landet der neue Mac Mini in der CPU-Sektion deutlich vor seinen direkt vergleichbaren Vorgängern. Und auch in der GPU-Sektion liegt der neue deutlich vor den einfachen M2 und dem M3-Modellen.



Zwar ist der Vorsprung von bis zu 25 Prozent deutlich messbar, jedoch im praktischen Einsatz weitaus weniger relevant. Dies zeigt sich in unserem typischen Resolve Benchmark Projekt in 8K:



Workstation 8K Benchmark, Resolve 17 /18
MODELL50 Curved CC Nodes 24pMotion Blur Better,Large,30.0Spatial NR, small, 50,50Spatial NR, large,100,100Temp NR 1 faster small 50 50 50Temp NR 2 better large 50 50 50

Pro iPad mit M2

8,53,52,50,55,52,5

iMac M3 24GB

6,53,55,751,54,52,5

Mac Mini M2 8GB

8,253,56,525,252,5

Mac Mini M4 24GB

8,53,56,525,52,75

MacBook M1 Pro

11,563,5194,5

Lenovo Legion Y540 17IRH RTX 2060

487,52,510,54,5

Lenovo Yoga 9i mobile RTX 4070

7,258,513,25412,56,5

MSI Z17 RTX 3070 Ti

6,51115,54,515,58,5

Intel Arc 770 (Desktop)

10,258,520,56,513,56,5

Desktop RTX 2080 Ti

10,513216,51710

MacBook Pro M1 Max 32GB (Messung2023)

231221,56,25189,75

MacBook Pro 2023 M2 Max

2414,58,52,2520,511,5

MacBook Pro 2023 M3 Max 128GB

2413,25246,519,510,5

AMD RX 7900 GRE (Desktop)

12,7517,518,55,52414,5

Nvidia RTX 4080 Super (Desktop)

15,2522,25249,52416,5

Alle Benchmarks unter Version 17/18/19 von DaVinci Resolve Studio. Alle Spalten beschreiben die Wiedergabe in fps. Die Messungen wurden ohne aktive Scopes sowie ohne eine aktive Vorschaukarte ermittelt.



Die hier gezeigten Zahlen drücken primär aus, wie echtzeitfähig ein System unter rechenintensiven GPU-Effekten unter Resolve ist. Da 4K Projekte manchmal schon durchgehend Echtzeit in 24p erreichen, versuchen wir die Rechner mit einem 8K Projekt an die Leistungsgrenze zu treiben.



Beim normalen Schnitt-Einsatz ohne aufwendige Effekte flutscht der Mac Mini dabei sowieso wie große Macs, da er die wichtigsten Codecs in Hardware dekodieren kann. Zudem besitzt er im Gegensatz zum letzten Mac Mini mit M2-Prozessor nochmal 20 Prozent mehr Speicherdurchsatz (120 GB/s vs. 100 GB/s). Von solchen Zahlen kann man bei integrierten GPU-Lösungen auf der PC-Seite aktuell noch träumen. Hier sind 80GB/s bei Intel oder AMD gerade Stand der Dinge.





Doch die guten Werte auf dem Papier können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich unter Resolve beim Mac Mini dadurch wenig relativ verändert. Denn letztlich ist der neue Mac Mini hier kaum schneller als sein Vorgänger mit M2 Prozessor. Was uns sehr schnell zu einem Fazit bringt:





Fazit

Lohnt sich das Upgrade? Apple Mac Mini M4  - Neuer Low Cost 4K-Schnitt-Champion für 699 Euro?   : MAC header


Unser mulmiges Gefühl in unserem letzten Test, dass 8GB Ram mit einer neuen Version von Resolve irgendwann nicht mehr ausreichend sein könnten, gehört der Vergangenheit an. Der neue, günstigste Mac besticht vor allem durch seine 16 GB in der Basisausstattung, die ihn letztlich sogar günstiger machen als seinen Vorgänger mit zusätzlicher 16 GB Option. Mit dieser Grundausstattung dürfte der neue Mac Mini für gerade einmal 699 Euro auch noch ein paar weitere Jahre für Resolve gut gerüstet sein. Viel schneller als sein Vorfahre agiert er vor allem in CPU-Aufgaben. Im der GPU-Sektion hat sich dagegen wenig getan.



Dafür ist der frische Kleine nun noch einmal deutlich "portabler" geworden. Allerdings muss man sich bei einem Tausch von USB-A verabschieden und darf sich jeden Morgen über die seltsame Platzierung des Einschalters wundern. Als einfacher Einstiegs-Rechner für Resolve bleibt der neue Mini jedenfalls für uns eine klare Empfehlung. Wer deutlich mehr Rechenleistung benötigt, kann unter Windows jedoch nach wie vor deutlich mehr GPU-Leistung für vergleichsweise wenig Geld einkaufen.



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