Willkommen zum slashCam Workshop zum Thema LED-Lichter. Im Folgenden stellen wie die wichtigsten LED-Lichter inklusive ihrer Lichtwirkung mit unterschiedlichen Aufsätzen anhand von vergleichenden Beispielaufnahmen vor und ordnen die einzelnen Lichter inklusive ihrer Modifier mit ihren Vor- und Nachteilen für unterschiedliche Szenarien ein.
Wer also unsicher ist, ob lieber in eine LED-Fläche, eine COB-Leuchte in einen LED-Tube oder in eine bestimmte Licht / Modifier Kombination investiert werden soll, erhält hier eine praxisnahe Orientierung mit vielen Beispielen.
Worauf achten bei der Lichtauswahl?
Bei der mittlerweile hohen Anzahl an LED Lichtern für Video am Markt kann man schnell den Überblick verlieren bzw. in technischen Daten „ertrinken“. Vorab hier ein Paar praktische Tips, worauf wir bei der Auswahl von LED-Lichtern grundsätzlich achten würden.

Mittlerweile bieten die meisten LED Lichter recht gute CRI / TLCI / SSI Werte. Ein stärkeres Augenmark würden wir auf die entsprechenden Indexe legen, wenn ein neues LED-Licht einem bereis vorhanden Licht hinzugefügt werden soll. Hier kann es durchaus Sinn machen, darauf zu achten, wie sich beispielsweise die SSI Werte der beiden Lichter zueinander verhalten. Ansonsten würden wir – sofern die Werte grundsätzlich im gehobenen Bereich (CRI + 95, TLCI + 90) liegen – unsere Entscheidung weniger hiervon abhängig machen.

Wattstärke ist nach wie vor der wichtigste Faktor für den Lichtoutput. Sollen beispielsweise zwei LEDs miteinander verglichen werden, würden wir weniger auf die Lux-Zahlen der Hersteller bei unterschiedlichen Entfernungen achten, sondern vor allem die Leistungsaufnahme des Lichts in Watt als Kenngröße heranziehen.
Bei der Auswahl der Lichtleistung gilt es das zur Verfügung stehende Budget mit der benötigten Lichtstärke sowie optionalem Akkubetrieb in Einklang zu bringen. Lichter mit geringer Leistung sind günstiger und häufig lassen sich stärkere Lichter nicht mit vollem Output mit Akkus betreiben. Wer also ausschließlich mobil unterwegs ist, sollte darauf achten, welche Lichtleistung im Akkubetrieb maximal zur Verfügung steht. Grundsätzlich empfehlen wir jedoch, in1-2 Wattstufen höhere Lichtleistung zu investieren, als man zu benötigen braucht. Wer plötzlich ein besonders weiches Licht via Booklightsetup benötigt oder einfach über längere Distanzen bouncen muss, weil vor Ort die Lichter nicht nahe genug am Motiv positioniert werden können oder gegen direktes Sonnenlicht anleuchten muss, freut sich in diesen Situationen über mehr Licht – selbst wenn das Licht in Normalfall nur bei 30-50% betrieben wird.
Fullcolor, Bi- Color oder fixe Farbtemperatur?
Je nach Anwendung macht es durchaus Sinn, zwischen FullColor, Bi-Color oder LEDs mit fixer Farbtemperatur zu wählen. Den höchsten Outputs liefern in der Regel LEDs mit fixer Farbtemperatur, gefolgt von Bi-Color LEDs und Fullcolor LEDs. Wer stets reproduzierbare Kelvinzahlen benötigt, beispielsweise für ein fixes Studiosetup, Productshots etc. dürfte am besten mit LEDs mit fixer Farbtemperatur oder Bi-Color LEDs bedient sein.
Wird hingegen häufig farbiges Licht für Hintergründe oder andere Effekte benötigt, sind Full-Color / RGB-LEDs das Mittel der Wahl.
Wer ausschließlich Portraits, Talking Heads filmt und sich auf unterschiedliche Lichtbedingungen vor Ort einstellen muss, fährt unserer Erfahrung nach am besten mit Bi-Color LEDs weil sich diese am einfachsten auf Lichtfarben vor Ort einstellen lassen. Allerdings werden Fullcolor LEDs qualitativ immer hochwertiger und könnten in Zukunft Bi-Color LEDs ablösen.
Der vielleicht entscheidendste Faktor aktuell bei der Auswahl von LED-Licht stellt für uns persönlich – zumindest bei mobilen Lichtsetups - das Handling und die Transportfähigkeit dar. Bei den vielen hochqualitativen LED-Lichtern am Markt tritt die Lichtqualität selbst hinter Lösungen für schnelle Auf- und Abbauten, Akkusetups und kompakte, clevere Transportmöglichkeiten zurück. Viele Lichter unterscheiden sich kaum noch in der Lichtqualität - beim Handling jedoch zum Teil deutlich.
Zu einer guten Bedienbarkeit gehört für uns beispielsweise bei einem COB-Licht die Frage, ob die Steuerelemente direkt am Licht angebracht sind oder ob es eine separate Steuereinheit gibt, die sich via Klemme weiter unten am Stativ anbringen lässt und im besten Fall auch Aufnahmen für V-Mount Akkus mitbringt.

Vor allem wenn Lichter nicht ausschließlich fix im Studio genutzt werden sollen sondern mobil auf Drehs unterwegs sind, würden wir auf nach außen geführte Steuereinheiten und V-Mount Aufnahmen an der Steuereinheit achten. Hiermit erhält man eine viel einfachere Bedienung und deutlich stabilere Lichtsetups, weil die Steuereinheit und die Akkus als zusätzlicher Ballast am Lichtstativ fungieren: Für mobile COB-Lichter für uns persönlich auf jeden Fall ein klares Auswahlkriterium.
Dies gilt auch für das Zubehör des jeweiligen Lichts in Form von Lichtformern, optionalem Regen-/Wetterschutz und allgemein für die Vielfalt und Verfügbarkeit an Zubehör. Investiert man in das Licht einer bestimmten Marke, würden wir stets auch im Blick haben, wie das Zubehörangebot aussieht, mit denen man das Licht bei Bedarf für bestimmte Bedingungen ausbauen, wandeln oder schützen kann.
In diesen Bereich zählt auch die Remote-Bedienbarkeit von Lichtern. Ist man vor allem in kleineren Teams unterwegs, würden wir keine Lichter mehr nutzen wollen, die sich nicht per App remote steuern und anpassen lassen.

Die Zeitersparnis vor Ort ist einfach zu groß – insbesondere wenn man mit komplexeren Lichtsetups (mehr als drei Lichter) hantiert. Hier macht es dann auch Sinn, auf das Licht eines einzelnen Herstellers zu setzen, da man sonst zwischen unterschiedlichen Apps wechseln muss. Das bedeutet auch, dass es unserer Meinung nach durchaus Sinn macht, beim Erstkauf eines Lichts darauf zu achten, ob das Portfolio des jeweiligen Herstellers mit meinen individuell wachsenden Lichtanforderungen mithalten kann.
LED Panel (LED-Flächenlicht)
LED Licht für Video wird häufig mit Flächenleuchten / LED-Panels gleichgesetzt. Flächenleuchten waren die ersten, erschwinglichen LED-Lichter für Video was zu ihrer hohen Verbreitung und quasi ikonografischen Status als „LED-Licht“ schlechthin für Video beigetragen haben dürfte.

LED-Panels bestehen in der Regel aus SMD LEDs bei denen die einzelnen Leichtdioden in gleichmäßigen Abständen auf einem Trägermaterial angebracht sind und Out of the Box ein eher weiches, wenig fokussiertes Licht erzeugen. Typische Abstrahlwinkel für LED Flächenleuchten liegen in der Regel bei 45-50° und können bis über 100° gehen. Der Abstrahlwinkel von Flächenleuchten stellt ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu stärker gebündelten COB-LEDs dar (s. u.).
Mittlerweile gibt es zwar auch LED Panels mit eingebauten Linsen für geringere Abstrahlwinkel und stärker fokussiertes Licht - doch in der Regel werden LED Panels für weiches Licht mit vergleichsweise hohem Abstrahlwinkel genutzt. Das Abstrahlverhalten hat auch direkten Einfluss auf die Größe der Softboxen/Diffusion die bei LED Panels genutzt werden – womit wir zu einem der Hauptargumente Pro LED-Flächenleuchte kommen:
Auf Grund ihres vergleichsweise weichen Lichts und relativ breiten Abstrahlwinkels können Flächenleuchten mit recht kompakten Softboxen oder nur mit einem kleinen Diffusionsaufsatz genutzt werden. Entsprechend eignen sich LED Panels vor allem für den Einsatz an Orten mit begrenztem Raum.
Da bei LED Flächenleuchten die Installation einer parabolischen Softbox entfällt, sind LED Panels in der Regel auch recht schnell einsatzbereit (Ausnahme sind hier flexible LED-Panels, deren Setup gelegentlich etwas länger dauern kann). LED Panels empfehlen sich also vor allem, wenn eine Kombination aus schnellem Aufbau und kompakten Abmessungen benötigt wird.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an LED Panels die sich vor allem durch ihre Trägermaterialien (von fest bis flexibel/aufrollbar) sowie durch ihre Lichtqualität und -stärke sowie durch Farboptionen unterscheiden. Waren zu Beginn vor allem LED-Panels mit fixer Kelvinzahl verfügbar, gibt es mittlerweile Bi- und Fullcolor LEDs (s.o.), die flexibler einsetzbar sind.
1x1 LED Panel (LED-Flächenlicht)
Bei den Größenangaben von LED Panels finden sich häufig Bezeichnungen wie 1x1 oder 2x1. Diese beziehen sich auf das englische Maß Fuß (feet) und bieten Leuchtflächen die ca 30x30 cm oder 30x60 cm groß sind. Wir zeigen hier u.a. die Leuchtwirkung von beiden LED-Flächen im Vergleich.

1x1 LEDs sind von der Fläche her der nächstgrößere Schritt vom Kamerakopflicht und stellen allgemein die kleinsten LED-Panels dar, die auf eigenen Lichtstativen genutzt werden. 1x1 LED Panels finden sich beispielsweise als Minimalsetup als Reporterlicht für ENG Stand-Ups vor Ort oder als schnell installierte, klassische Drei-Punkt-Licht-Setups für Talking-Heads-Interviews.
1x1 LED Flächenlichter vereinen die zuvor genannten Vorteile von LED Panels beispielhaft in sich: Kompakte Abmessungen die auf begrenztem Raum gut funktionieren und schnell aufgebaut sind. Zudem kommen viele moderne 1x1 Panels auch ohne aktiven Lüfter aus, was sie für möglichst leise Einsätze prädestiniert. Wer ein Panel mit hohem Output benötigt, kommt um einen Lüfter meist nicht herum.
Nachteile von 1x1 Panels sind umgekehrt ihre begrenzte Lichtfläche und ihr vergleichsweise großer Abstrahlwinkel. An unseren Beleuchtungsbeispielen weiter unten lässt sich recht gut folgende einfache Grundregel für Interview-/Portraitlicht ablesen: Je größer die Leuchtfläche desto weicher das Licht und desto vorteilhafter, hochwertiger die Ausleuchtung - insbesondere für Gesichter.
2x1 LED Panel (LED-Flächenlicht)
Um den Nachteil der geringen Leuchtfläche auszugleichen bei Beibehaltung der Vorteile von LED-Panels sind mittlerweile eine ganze Reihe von größeren LED-Flächen verfügbar. Das gebräuchlichste, nächstgrößere LED-Panel zur 1x1 stell das 2x1 LED-Panel dar.

Mit einem 2x1 LED Panel erhält man zwar noch keine Leuchtfläche von der Größe einer Standard (parabolischen) Softbox - doch zumindest die doppelte Leuchtfläche und -kraft einer 1x1 LED.
Wer also gegenüber einem Standard LED Panel entweder einen höheren Output, eine größere Leuchtfläche für eine höherwertigere Ausleuchtung bei gleichzeitig geringem Platzbedarf benötigt, kann bei einem 2x1 Panel besser aufgehoben sein.
Im Hinterkopf sollte man bei 2x1 Panels behalten, dass diese zwar installiert vergleichsweise wenig Platz benötigen – sie jedoch beim Transport - je nach Ausführung - größer und auch schwerer als COB-LEDs mit Softbox sein können.
Höherwertigere 2x1 Panels werden neben den bereits beschriebenen Szenarien gerne auch als feste Studioinstallation - hier häufig als Deckenlichter genutzt.
LED-Scheinwerfer / COB LED-Leuchte
Während LED Flächenlichter ein wenig gerichtetes, weiches Licht erzeugen, handelt es sich bei COB LEDs um Punktlichtquellen – also stark gebündeltes, hartes Licht.

COB steht für „Chip on Bord“ Technologie bei der viele LEDs auf einer Aluminium Platine auf engsten Raum gebondet werden und so quasi eine homogene „Riesen-Leuchtdiode“ ergeben. COB-LEDs zeichnen sich durch hohen Lichtoutput bei vergleichsweise geringer Wärmeentwickelung und niedrigem Energiebedarf aus.
COB LED-Leuchten benötigen Aufsätze / Lichtformer um unterschiedliche Lichtqualitäten zu erzeugen. Wir zeigen hier COB-LEDs mit vier unterschiedlichen Aufsätzen/Lichtformern: Parabolische Softbox, Lantern/Chinaball, Projektoraufsatz und externe Diffusion. Die Lichtqualität reicht hierbei von weichem Interview-Portraitlicht bis hin zu hartem, kontrastreichem Effektlicht.
Womit wir bei den Vorteilen von COB-LEDs angekommen wären: COB LEDs sind äußerst vielfältig einsetzbar und können je nach Anwendungsfall ganz unterschiedliche Lichtqualitäten zur Verfügung stellen.
Wer also mit seinem Licht möglichst flexibel und zugleich möglichst hochwertig aufgestellt sein möchte, ist mit einer COB-LED gut bedient. Zu den Nachteilen von COB Leuchten zählen die – je nach genutztem Aufsatz – längere Installationszeit sowie der – je nach genutztem Aufsatz - größere Platzbedarf. Darüber hinaus benötigen die meisten COB-Leuchten einen aktiven Lüfter, der je nach Ausführung mehr oder weniger deutlich hörbar sein kann.
In entsprechenden Punktlichtquellen kommen neben COB-LEDs auch CSP-LEDs zum Einsatz. Letztere können Vorteile beim Wärmemanagement haben während COB-LEDs häufig höhere Outpus liefern und als etwas robuster gelten. In diesem Grundlagenartikel setzen wir der einfacheren Verständlichkeit COB mit Punktlichtquellen und LED-Scheinwerfer gleich (auch wenn bei einzelnen Lichtern eine CSP LED zum Einsatz kommt).
LED-Tube
Eine sich immer größerer Beliebtheit erfreuende LED Lichtvariante stellen LED-Tubes dar. Äußerlich an eine Leuchtstoffröhre erinnernd verfügen LED-Tubes über einen integrierten Akku und sind häufig als Full Color LEDs verfügbar.

LED-Tubes zeichnen sich durch flexible Einsatzmöglichkeiten aus. Als Effektlicht für Hintergründe sind sie vor allem bekannt und populär geworden, doch sie lassen sich beispielsweise auch als Kicker in klassischen Interviewsetups nutzen. Wir zeigen bei unseren Lichtbeispielen zwei Anwendungsszenarien.
Wichtig bei LED-Tubes sind in unseren Augen möglichst flexible Befestigungsoptionen (Magneten, Tube-Halterungen für Lichtstative, etc.) sowie fest verbaute oder optional montierbare Barndoors oder Grids, um diffuses Licht/Light-Spills besser kontrollieren zu können.
Doch hier nun die einzelnen Lichtvarianten mit unterschiedlichen Aufsätzen/Lichtformern im Vergleich.
Gedreht haben wir mit der neuen Blackmagic Ursa Cine 12K – die unterschiedlichen Lichttypen wurden uns von Nanlite zur Verfügung gestellt. Dank an dieser Stelle also an Blackmagic und an Nanlite. Alle Shots wurden komplett gleich farbkorrigiert – nur beim Raumlichtshot haben wir versucht, das Leuchtstoffröhrenlicht etwas an die Lichtfarbe der LED-Shots anzugleichen.
Starten wir mit zunächst dem vorhandenen Licht vor Ort:
Beleuchtung vor Ort
In unserem Fall handelt es sich um typisches Deckenlicht – in diesem Fall Leuchtstoffröhren, wie man sie als unkomplizierte Raumbeleuchtung an vielen Orten findet.

Senkrecht von oben fallendes Licht ist in den seltensten Fällen eine gute Idee, um Gesichter vorteilhaft auszuleuchten. Und so auch in diesem Fall: Schattenränder sind um und unter den Augen zu sehen und das weit ausstrahlende, den ganzen Raum füllende Licht lenkt den Fokus weg von Caro hin zum Raum.
Für uns auf jeden Fall ein Bild, das uns stets daran erinnern sollte, wie wichtig es ist, Licht zu setzen.
1x1 LED + Softbox
Die Pavoslim 1x1 Flächenleute stellt das kleinste Licht dar, das wir uns in diesem Workshop anschauen.

Doch im Vergleich zum wenig schmeichelhaften Raumlicht stellt bereits dieser einzelne, relativ kleine Lichtemitter eine starke Verbesserung dar.
Statt der schattigen Augenpartien erhalten wir eine flächigere Ausleuchtung inklusive Spitzlichtern in den Augen, die dadurch deutlich lebhafter erscheinen.
1x1 LED + Softbox + Grid
Wir hatten bereits weiten oben erwähnt, dass LED Flächenleuchten relativ hohe Abstrahlwinkel besitzen. Das führt dazu, dass – wie bei unserem Beispielsshot - neben dem Motiv auch nähere Hintergründe Licht erhalten.

Dem lässt sich mit Grids oder sog. Stoffwaben entgegenwirken. Diese werden einfach vor die jeweilige LED-Fläche / Softbox montiert und sorgen für etwas gerichteteres Licht. In unserem Beispiel ist gut zu sehen, dass hier der Hintergrund deutlich weniger Licht erhält, während die Lichtqualität auf Caros Gesicht erhalten bleibt. Für uns einer der wichtigsten Aufsätze – vor allem bei Lichtern mit höherem Abstrahlwinkel.
2x1 LED + Softbox
Mit der 2x1 LED-Fläche schauen wir uns ein LED-Panel an, das den doppelten Output sowie die doppelte Fläche des 1x1 Pendants zur Verfügung stellt.

Die größere Lichtemitterfläche zeigt sich deutlich in weniger großen Schatten auf der lichtabgewandten Seite in Caros Gesicht. Auch im Hintergrund – beispielsweise an der Guitare fallen die Schatten weicher aus und auch auf Caros Oberkörper steht insgesamt mehr Licht zur Verfügung.
2x1 LED + Softbox + Grid
Noch stärker als bei der 1x1 LED-Fläche ist bei der 2x1 der Effekt zu sehen, wenn wir die Stoffwabe an der Pop-Up Softbox der 2x1 Pavoslim befestigen. +

Die Lichtqualität mit den minimierten Schatten bleibt auf Caros Gesicht erhalten, während der Hintergrund deutlich weniger Licht erhält. Ein performantes Lichtsetup, um Vorder- und Hintergrund stärker voneinander zu trennen bei Beibehaltung von relativ weichem Licht auf das Hauptmotiv. Ideal auch für Umgebungen an denen parabolische Softboxen zu viel Patz einnehmen und trotzdem eine möglichst hohe Lichtqualität durch eine größere Lichtfläche (Portrait, Interview) erhalten bleiben soll.
COB + parabolische Softbox
Eine gegenüber der 2x1 Flächenleuchte nochmals deutlich größere Lichtfläche stellt die Kombination LED-Scheinwerfer (COB) und parabolische Softbox dar. Wir haben eine 90cm Softbox genutzt, die eine spürbar größere Lichtfläche als das 2x1 LED-Panel besitzt.
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Die größere Lichtfläche erzeugt weicheres Licht und mehr „Wrap-Around“ - also mehr Licht was auch für die lichtabgewandte Seite zur Verfügung steht – ohne jedoch zu viel Konturen aufzugeben. Auch an der Halspartie finden sich deutlich weichere Schatten. Für uns die Kombination aus Lichtformer + LED in diesem Workshop, das (neben dem Chinaball) das attraktivste Licht zur Verfügung stellt.
COB + Externe Diffusion
Dass eine Lichtfläche auch zu groß werden kann, sieht man recht gut an diesem Setup, bei dem wir eine 2 Quadratmeter große Diffusion neben Caro aufgebaut und via COB beleuchtet haben.

Die große Leuchtfläche produziert zwar ein angenehm weiches Licht aber sie ist so groß, dass Caro nicht nur von oben und von der Seite sondern auch von unten Licht erhält. Hier würden wir auf jeden Fall mit Flags arbeiten, um das von unten kommende Licht zu begrenzen.
COB + Lantern / China Ball
Eine Scheinwerfer-Modifier Kombination, die besonders schönes Licht erzeugt (und unserer Meinung nach viel zu selten zum Einsatz kommt) stellen Lanterns oder China Balls dar.

Im Gegensatz zu parabolischen Softboxen lassen sich diese häufig Dank kleinerer LED-Lampen an Grip Heads mit Extension Arms anbringen, was auch zentralere Positionierungen ermöglicht. Wir hatten hier die recht flexibel einsetzbare, kompakte Nanlite Forza 60C (88W) im Einsatz, die wir direkt oberhalb von Caros Gesicht aufgehängt haben.

Ein echtes „Beauty“-Licht, mit dem sich Caros Gesicht sehr schön akzentuieren lässt. Für uns persönlich auch das Licht der Wahl, wenn man ein bewegliches Licht benötigt, dass mit der Bewegung des Protagonisten mitgeführt werden soll oder bei Two Shots mit eher zentraler Kamera.
Bei naher Positionierung an der Kamera wie bei unseren Aufnahmen kommt bei der Lantern auch noch eine leichte Licht-Aura von oben hinzu (die sich perfekt auch mit etwas Nebel verstärken lässt) und die wir ebenfalls als gestalterisches Mittel sehr schätzen.
COB + Projektor
Ein gutes Beispiel für die Vielseitigkeit von COB-LEDs neben der Nutzung von Softboxen und Lanterns stellen Projektionsaufsätze dar. Hiermit sind stark gerichete Licheffekte wie Lichtschlitze oder via Gobo-Einschübe auch Projektionen möglich.

Bei unseren Beispielaufnahmen haben wir ein Jalousien-Gobo genutzt, um den Lichteinfall durch ein Fenster zu simulieren. Wer in unterschiedlich großen Räumen (über unterschiedliche Distanzen) projezieren muss oder einfach möglichst flexibel aufgestellt sein will, sollte auf Projektionsaufsätze mit unterschiedlichen Linsensystemen achten.
LED-Tube als Hintergrundslicht
LED-Tubes erfreuen sich in letzter Zeit immer größerer Beliebtheit und auch wir schätzen LED-Tubes, weil sie ein hohes gestalterisches Potential bei sehr einfachem Handling bieten. Wie stark ein einzelner LED-Tube eine Szenerie verändern kann, sieht man recht anschaulich hier bei unserem Beispiel als Hintergrundslicht.

Der auf rot gestellte LED-Tube gibt dem Hintergrund die nötig Helligkeit, um Caro gut vor dem Hintergrund abzusetzen. Das Rot bringt zusätzlich die rote Wandfarbe zum Leuchten, was gut zum gesamten Setting passt.
LED-Tube als Kicker / Haarlicht
Auch als Kicker und Haarlicht lassen sich Tubes gut einsetzen, wie man hier an diesem Setup sieht:

Den LED-Tube führen wir am Lichtstativ via Extension Arm und Grip Head und nutzen ihn als Doppelfunktion sowohl als Kicker der Licht auf Caros Schultern bringt und als Haarlicht. Beides dient der besseren Absetzung vom Hintergrund. Zusätzlich erhält Caros Haar mehr Volumen und Plastizität. Ein Einsatz als Kicker funktioniert am besten, wenn der LED-Tube über Barndoors oder Stoffwaben (wie in unserem Fall) verfügt.
Nachdem wir nun die LED Lichter und ihre Modifier einzeln betrachtet haben, abschließend ein Paar Beispiele, wie diese Lichtsetups zusammenspielen können.
Setup 1
Hier ein Setup mit klassischer parabolischer Softbox als Keylight. LED-Scheinwerfer und Projektoraufsatz sorgen für den Hintergrundseffekt.

Als Rimlight (Haarlicht) haben wir die LED-Tube inklusive Wabenvorsatz am Stativ genutzt.
Setup 2
Hier eine Ausleuchtung mit der Lantern / Chinaball als zentralem Keylight. Als Hintergundslicht haben wir die LED-Tube auf rot gestellt und nahe der Wand flach auf dem Boden positioniert.

Als Kicker von seitlich links fungiert der LED-Scheinwerfer mit Reflektor ohne weiteren Aufsatz.
Setup 3
Und hier eine Version mit Flares von der Seite. Je nachdem, welche Message transportiert werden soll, kann ein „perfekt“ ausgeleuchetes Bild auch schnell mal steril wirken.

Mit bewußt in die Kamera gerichtetes Licht, lassen sich einfach Flares erzeugen, die das Bild spannunsgreicher und etwas trashiger gestalten – gerne als Anregung nehmen, um „klassische“ Beleuchtungsregeln auch mal gegen den Strich zu bürsten.
Dank an SEE YOU RENT für das Aushelfen mit Grip für den Lichtworkshop - ein toller Kamera- und Filmtechnikverleih in Berlin.