Zukunft der Werbung? KI-Werbespot für 2.000 Dollar im GTA Stil läuft zur TV-Hauptsendezeit

Millionen Zuschauer haben beim Finale der amerikanischen Basketball Liga NBA einen wilden, per KI generierten Werbespot gesehen. Der KI-Filmemacher PJ Ace hat den Spot nach eigenen Angaben mit der Hilfe von Googles Video-KI Veo 3 produziert. Seinen Angaben nach waren rund 300-400 Generierungen notwendig, um die finalen 15 Videoschnipsel im Stil des Computerspiels GTA zu erzeugen, aus denen der Werbespot zusammengesetzt war. Das Ganze dauerte nur 2-3 Tage; der Clip wurde von nur einer Person produziert (ihm) und habe insgesamt nur rund 2.000 Dollar gekostet – Peanuts im Vergleich zu den Kosten von klassisch produzierter Primetime-Werbung und zu den Kosten des Top-Werbeplatzes.

Ziel war es, einen möglichst verrückten, wilden Werbespot zu erzeugen, der die Wettplattform Kalshi präsentiert mit ihrem Angebot, auf quasi alles eine Wette abzuschließen. Nutzer können auf Kalshi auf den Ausgang aller möglichen zukünftigen Ereignisse wetten – sei es Politik, das Wetter, Sport oder anderes.

PJ Ace erläuterte in einem eigenen Thread, wie er den Clip produziert hat. Der Workflow ist denkbar simpel: erst ein grobes Script, dann wird per Gemini daraus eine Shotliste samt ausführlicher Prompts erzeugt, die dann in Google Veo 3 generiert wird – inklusive passendem Sound und Sprache.

Kalshi hired me to make the most unhinged NBA Finals commercial possible.

Network TV actually approved this GTA-style madness 🤣

High-dopamine Veo 3 videos will be the ad trend of 2025.

Here’s how I made it in just TWO DAYS 👇🏼 (Prompt included)pic.twitter.com/XcT3m7CROL

— PJ Ace (@PJaccetturo) June 11, 2025

Der finale Clip wird dann in einem Schnittprogramm aus den einzelnen Clips einfach zusammengesetzt. Das eignet sich natürlich vor allem für Spots, die aus eher zusammenhanglosen Clips bestehen und keine durchgehende Dramaturgie oder einen Soundtrack haben, da Veo 3 keine konsistenten Charaktere über mehrere Szenen unterstützt. Auch fallen Fehler bei schnellen, spektakulären Bildern weniger auf.

PJ Ace betont dabei allerdings, dass nicht jeder solche Ergebnisse wie er erzielen könne, und führt seine über 15 Jahre Erfahrung in der Regie ins Feld, die ihm ermöglichen, Clips zu produzieren, die die Zuschauer packen. Er sieht die Zukunft der Werbeclip-Produktion in kleinen Teams, die einen Film-Hintergrund mitbringen und schnell und billig aktuelle Werbespots erzeugen können, die die Aufmerksamkeit der Zuschauer fesseln und sie zum Lachen bringen können.

Der Clip ist nur ein Beispiel des frontalen Angriffs mittels generativer KI auf die traditionelle Werbewirtschaft. Großkonzerne wie Amazon (mit dem Amazon Ad Creator) oder Meta bieten Werbetreibenden zunehmend die Möglichkeit, per KI auf den ersten Blick hochwertig aussehende Werbung selbst zu generieren – ohne auf Werbeagenturen für die Kampagnen oder Filmer und Fotografen für die passenden Bilder oder auch Models angewiesen zu sein. Damit vollzieht sich jetzt die schon seit Beginn der KI-Revolution befürchtete Disruption vieler Berufsbilder auch im Werbefilm-Business.

Wer Lust bekommen hat, Veo 3 auszuprobieren, obwohl es eigentlich in Deutschland noch nicht verfügbar ist, findet hier unsere Beschreibung, wie man auch hierzulande Google Veo 3 ausprobieren kann.