Vorneweg gesagt: Man kann die meisten Compositing-Projekte sowohl mit Nodes als auch mit Layern stemmen. Allerdings lassen meistens spezielle Projekteigenschaften das Pendel für einen bestimmten Workflow ausschlagen. Bevor man hier selber eine fundierte Entscheidung treffen kann, sollte man daher die fundamentalen Unterscheide der beiden Compositing-Methoden kennen.
Layer - intuitiv gestapelt
Wer in die Videobearbeitung einsteigt, kommt in der Regel zuerst mit einer Timeline in Kontakt. Bei einem Medium, welches sich über die Zeit verändert (Audio oder Video) ist eine Zeitleiste wohl die Darstellungsform, welche man am leichtesten ohne weitere Erklärungen begreift. Denn für die meisten Anwender ist es intuitiv leicht zu verstehen, dass sich der Zeitablauf eines Projektes entlang der X-Achse bewegt.
Wer Vorwissen aus der Bildbearbeitung hat, der ist sicherlich schon einmal mit Ebenen (Layern) in Kontakt gekommen. Die einzelnen Spuren entlang der Y-Achse repräsentieren die gleiche Idee von Ebenen. Jede Spur überdeckt dabei prinzipiell alle Spuren darunter, jedoch lässt sich angeben, ob eine Spur an bestimmten Stellen durchsichtig sein soll, damit die Spuren darunter durchscheinen können. So kann zum Beispiel ein Titel auf einer Spur über dem eigentlichen Video liegen.
Eine Transparenz kann entweder für den ganzen Clip definiert werden (und beispielsweise eine Blende erzeugen, wenn sich die Transparenz über die Zeit verändert). Aber es können auch einzelne Bereiche freigestellt bzw. ausgestanzt werden, beispielsweise durch einen Key oder eine Maske.
Grundsätzlich entspricht eine solche Timeline bereits einem layerbasierten Composting-System wie After Effects. Allerdings sind Compositing-Systemem in der Regel mehr darauf ausgelegt, die zahlreichen Parameter der einzelnen Effekte effektiv zugreifbar zu machen, während in einem Editing-System in der Regel die Clips als Thumbnails zur besseren Orientierung bei längeren Schnittprojekten dargestellt werden.
