Gerade im Sommer dürfte so macher Leser wieder einmal der Idee verfallen sein, die eigenen Videos auch unter freiem Himmel bearbeiten zu können. Schließlich macht es es keinen sonderlichen Spaß am Bildschirm die Timeline rauf und runter zu wandern, wenn sich gerade an diesem Tag die Sonne ein Stelldichein gönnt. Auch gibt es häufig Momente, in denen man eine zündende Idee für eine Schnittkombination nicht realisieren kann, weil der Schnittplatz in weiter ferne ruht. Wer als freier Videofilmer im Nachrichtenbereich arbeitet, möchte vielleicht auch seine brandaktuellen“ Aufnahmen sofort bearbeiten, um dem Sender gleich einen fertigen Schnitt zukommen zu lassen. Und warum kann man eigentlich seine Wartezeiten beim Arzt oder in der U-Bahn nicht dazu nutzen, um mal einige Schnittkombinationen für den längst fälligen Urlaubsfilm auszuprobieren?
Die Technik hierfür existiert schon seit geraumer Zeit. Man muss sie nur richtig zu nutzen wissen. Wichtiger ist allerdings, sich vorher darüber klar zu werden, welche Ansprüche man an den mobilen digitalen Schnittplatz stellt. Soll der Schnittplatz immer und überall verfügbar sein, oder genügt es wenn man Ihn einigermaßen erträglich von Stromquelle zu Stromquelle schleppen kann? Soll das System alle erdenklichen Effektmöglichkeiten beinhalten oder reicht eine Basisfunktionalität für den Rohschnitt? Soll dieser Schnittplatz einen vorhandenen Arbeitsplatz nur ergänzen oder vollständig ersetzen? Wir stellen Ihnen verschiedene Konzepte vor und erläutern deren Vor- und Nachteile, sowie den optimalen Einsatzzweck.
Mobile Schnittrecorder
Wer auf die Bequemlichkeiten des nonlinearen Editings verzichten kann oder aus Prinzip nur linear scheidet, dürfte vielleicht mit einem mobilen Schnittrecorder glücklich werden. Sony hat seit geraumer Zeit miniaturisierte Schnittrecorder (GV-D200, GV-D300, GV-D800, GV-D900, GV-D1000) für DV und Digital8 im Programm. Um auch unterwegs schneiden zu können, sollte man sich logischerweise für ein Modell mit eingebautem Display entscheiden. Die Auflösung von 123.000 Pixeln erlaubt dabei eine gute Schnittvorschau, die allerdings gerade einmal einem Viertel der Originalauflösung von DV entspricht. Einen Studiomonitor kann diese Lösung daher nicht ersetzen. Der eigene Camcorder dient bei der Arbeit als Zuspieler, während man auf dem Recorder die Schnittlisten erstellt und schließlich das geschnittene Programm überspielt. Dank des Stamina Energie-Konzepts von Sony, das auf dem Zusammenspiel von leistungsstarken Lithium-Ionen- Akkus und Energie sparenden elektronischen Bauteilen basiert, verfügt die Schnittrecorder der neuesten Generation über netzlose Betriebszeiten von bis zu 520 Minuten. Daher kann man mit diesen Geräten deutlich länger kabellos arbeiten, als mit einem Laptop oder Notebook. Außerdem läßt sich ein solcher Recorder natürlich auch stationär ins eigene Heimstudio integrieren, weshalb man sich mit dieser Anschaffung gleichzeitig einen separaten Heimrecorder ersparen kann. Wer jedoch schon einmal nonlinear geschnitten hat, wird sich kaum noch mit dem mangelnden Schnittluxus dieser Geräteklasse anfreunden können. Zumal einem keinerlei Spezialeffekte wie Keying oder Picture-in-Picture zur Verfügung stehen. Dafür ist diese Methode des mobilen Schnitts relativ günstig: Für einen Straßenpreis von ca. 1100,- € erhält man bereits Digital8-Geräte mit Display (GV-D800).
Die wohl am häufigsten eingesetzte Methode, um auch unterwegs schneiden zu können ist mit Sicherheit ein Notebook oder Laptop. Um jedoch das richtige Modell auszuwählen, sollten Sie sich sehr genau überlegen, wie Ihr persönliches Nutzungsprofil aussehen wird. Hierfür lassen sich grob zwei Anwendertypen kategorisieren: