wolfgang hat geschrieben: ↑Mi 10 Mai, 2023 12:20
Da ist nichts mit 1000 ARRI clips zu tun, die in eurem fiktiven Projekt vorhanden sind. Sondern einfach, dass er einem BRAW clip eben Arri Eigenschaften zuweist. Eine einfache Frage.
Raw hat keine "Eigenschaften" hinsichtlich Gamma und Farbraum. Solange das Log-Gamma einen ausreichenden Dynamikumfang abbilden kann und der Farbraum ausreichend weit ist für die Farbauflösung, die aus den Sensordaten debayert werden kann (bzw. umgekehrt: sofern das Log-Gamma und der Farbraum den möglichen DR und die Farbpalette nicht abschneiden), ist es letztlich egal, ob ich einem BRaw-Clip ein Arri-, Blackmagic Film-, V-Log- oder Aces-Gamma zuweise, bzw. V-Gamut, Rec2100, DaVinci WR oder Aces als Farbraum.
Noch dazu, wenn er das in den einzelnen Clipattributen macht, wo ich gleich dem einzelnen Clip BRAW zuweisen könnte.
Wie Du sicher weisst, kann man alle diese Einstellungen in Resolve auch pauschal als Einstellung für alle Clips in den Projekteinstellungen definieren (im Raw-Tab und dann in den BRaw-Presets).
Auf das lese ich keine Antwort - offenbar, weil es in Wahrheit dazu keine sinnvolle Antwort gibt.
Die sinnvolle Antwort ist, dass das von Deinem Post-Workflow abhängt. Wenn Du in Aces arbeitest, interpretierst Du die BRaw-Clips im Aces-Gamma und -Farbraum. Wenn Du in Deinem Projekt BRaws aus der S5ii mit 10bit-VLog-Material aus derselben Kamera mischt, interpretierst Du am besten die BRaws auch als VLog/VGamut.
Deshalb ist es grundsätzlich begrüßenswert, wenn bei einer Kamera die BRaw-Aufzeichnung so implementiert ist, dass sich das Material möglichst flexibel interpretieren und dadurch einfacher in verschiedenen Post-Workflows verwenden lässt. Das ist ja eigentlich auch der ganze Sinn von Raw (wie Dein Namensvetter WoWu früher hier auf dem Forum nie müde wurde zu betonen).
Und bisher gab's da in Resolve eine Lücke zwischen den Optionen/der Flexibilität von BRaw-Material aus Blackmagic-Kameras (wo alle Optionen offenstanden) und denen von BRaw-Material aus Spiegelloskameras mit externer BRaw-Aufzeichnung (wo oft nur eine Untermenge der Optionen offenstanden, wohl weil die Kamerahersteller nicht alle Aspekte ihres rohen Sensor-Datenstrom offengelegt hatten). Also ist es doch eine tolle Nachricht, dass es mit der S5ii/x keine Nachteile/Einschränkungen mehr ggü. einer "echten" Blackmagic-Kamera gibt.