Aber wäre nicht XX trotzdem besser/interessanter?

Schon diese Dynamik zuverlässig und vergleichbar einzufangen ist aufwändiger, als es später in unseren Vergleichsvideos aussieht und ja, natürlich könnte man alles noch viel besser und fancier machen, aber wir mussten es schließlich auch praktikabel halten und an einem Punkt loslegen, damit irgendwann mal eine relevante Masse an Vergleichskameras zusammen kommt. Und das ist der Punkt, an dem wir jetzt sind. Was ihr heute in einem Artikel als Vergleichsergebnis seht, hatte ca. 2 Jahre Vorarbeit mit diversen Testreihen und basiert trotzdem auf vielen Kompromissen. Und es ist eben nur eine Möglichkeit von sehr vielen, die Vergleichbarkeit der Dynamik herauszuarbeiten. Aber eben die, die wir jetzt seit zwei Jahren verfolgen.



Etwas an der Methodik zu verändern, hieße wieder ganz von vorne bei Null anzufangen. Da uns jedoch die Ergebnisse persönlich sehr gut helfen, die Dynamikfähigkeiten der Kameras einzuschätzen, bleibt es jetzt erstmal dabei. Wenn wir sehen, dass die Ergebnisse nicht mehr relevant sind, dann ändern wir das ganze wahrscheinlich wieder (oder lassen es ganz;).




Was ihr zeigt hat keine Relevanz

"Die Unterschiede, die ihr für die Dynamik herausgearbeitet habt, haben keine Relevanz." oder "Kein Mensch macht eine Unterbelichtung über 3 Blendenstufen, zeigt lieber ganze Bilder mit hoch dynamischem Bildinhalt".



Klingt nachvollziehbar? Ist es aber nach unserer Erfahrung nicht. Wenn man hochdynamische RAW-Bilder mit einer ARRI oder C70 aufzeichnet und diese anschließend ausspielt - was bekommt man dann auf seinem Computermonitor zu sehen? Eine eher willkürlich auf 8 Bit zusammengepresste Dynamik. Kann sehr gut sein, dass ihr dann bei Kamera A mehr Details in den Schatten seht als bei Kamera B, oder die eine Kamera einen weicheren Rolloff hat als die andere, aber das liegt dann zu 95 Prozent nicht an den Dynamikeigenschaften der Kamera, sondern an den Bildprofilen und Gammakurven in der gesamten Bildverarbeitungskette bis zu eurem Monitor am Internet.



Was wir dagegen versuchen, mit unserem Testaufbau vergleichbar zu zeigen, ist: Welche Reserven bietet eine Kamera? Und (nicht nur) wir vertreten die schlichte Meinung: Je mehr Reserven, desto besser das Bild der Kamera. Und ja, das ist auch ziemlich relevant, sobald man in der Post nachkorrigiert. Denn je mehr Reserven, desto unauffälliger gelingt die Korrektur.




Aber was nützt mir eine hohe Dynamik, wenn die Farbkonstanz nicht stimmt?


Das typische Argument lautet hier: "Der Hersteller optimiert seine Sensorfarben, sodass beispielsweise die Hauttöne in einem definierten Helligkeitsbereich am besten aussehen. Wenn ich ETTR filme, bekomme ich doch Farbverschiebungen."



Abgesehen davon, dass dies eine komplett andere Diskussion ist (die ebenfalls schon oft bei uns geführt wurde), darf dieses Argument für RAW-/und Log-Kameras eigentlich nicht stimmen. Denn der Witz an RAW und Log-Farbräumen ist ja gerade, dass man sich seinen Graupunkt durch den Exposure Index oder eine nachträgliche ISO Einstellung selbst wählen kann (siehe nochmal Bild 1 oben).



Damit können die Hauttöne aus fast allen Empfindlichkeitsbereichen das Sensors stammen. Und eben genau deswegen stecken alle namhaften Hersteller viel Zeit und Geld in Log-Profile, die dafür sorgen sollen, dass die Farben auch bei Änderung des Exposure Indexes konstant bleiben. Oder bei einer ISO-Korrektur in der RAW-Entwicklung. Sollten dagegen die Farben tatsächlich durch eine solche Verschiebung stark divergieren, fällt dies in der Regel auch bei unseren Test-Clips schnell "ins Auge".



Nicht zuletzt sind unsere Tests kein Aufruf, mit ETTR und/oder mit Exposure Index zu filmen. Diese Einstellungen sind nur pragmatische Hilfsmittel, um die Dynamikgrenzen einer Kamera vergleichbar zu machen. Wie gesagt, wir wollen damit nur die Reserven des Sensors zeigen. Und keine schönen Augen.




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