wenn man mit lichtstarken Objektiven dreht und offenbledig arbeitet, ist es meiner Meinung nach eine Kunst das Motiv immer wie gewünscht scharf zu haben.
Nun möchte ich euch fragen, wie man an einem Set bzw bei einem Dreh das Schärfeziehen professionel löst.
Habe oft in Making ofs gesehen, das die Schärfeassistenten sich Markierungen und Beschriftungen an dem Follow Focus machen und oft mit Maßbändern herum laufen.
Mich würde interessieren wie man vorgeht wenn man alleine dreht und wenn man einen hat der die Schärfe macht, quasi 2 Lösungen ;-)
bin über eure Hilfe sehr dankbar.
mfg
Antwort von Dr.Djot:
Moin, heutzutage läuft beim Assi einiges über Augenschärfe vom Monitor, am besten im PixelPixel oder Magnify Modus, auf den Ff wird eher weniger oder nur zur Orientierung geschaut, "oldschool" und beim
Drehen auf Film nicht anders möglich durch Messen des Abstands Objekt und Film Plane mit Maßband, die einzelnen Positionen der Fahrt oder des Schauspielers werden auch markiert. Auf dem ff Ring wird die Skala des Objektivs übertragen, bei improsachen muss der Assi die entfernung schätzen...
Alleine finde ich es gerade bei offener Blende leichter, über Peaking die schärfe zu finden, Markierungen auf dem ff sind eher nicht so praktisch, vielmehr das Gefühl fur die Schärfentiefe,
Gruss,
Drdjot
Antwort von silverstar777:
also kontrolliere ich die Schärfe wenn ich allein bin am besten über Peaking und wenn ich einen Assi habe arbeitet der mit einem Bildschirm und zieht so die Schärfe? Also brauche ich heute dann gar keine Markierungen zu setzen weder für Schauspieler noch die Skala des Objektives am Follow Focus?
Antwort von Predator:
Peaking versagt bei Bewegung.
Ich mach mir bei geplanten Szenen Markierungen an den FF und lass das dann n Assistent machen, wenn ich dazu noch schwenken muss.
Antwort von Dr.Djot:
jap, das geht natürlich auch, aber wenn man schon mit Markierungen am ff anfängt, muss man auch die Positionen der Schauspieler und der Kamera konsequent markieren, sonst ist das ganze ja ein wenig witzlos, schneller und effizienter ist da tatsächlich meist das Arbeiten vom Monitor, ich erinner mich an das Jobgesuch eines Kameramanns für den Tatort, der einen Assi gesucht hat, der AUSSCHLIEßLICH und PERFEKT vom Monitor zieht ... weder das eine noch das andere sollte man kategorisch ausschließen und irgendwo seine Methode finden, mit der man die besten Ergebnisse erzielt ...
Antwort von rush:
Die Großsensoren sind Fluch und Segen zugleich :)
Weiterhin vermiss ich bei Fotoobjektiven parfokale Zooms... Im Videobereich ist das scharfstellen ja halbwegs machbar... ranzoomen, scharfstellen und dann ist das Bild auch "aufgezogen" scharf.
Funkschärfe kommt meiner Erfahrung nach eher selten zum Einsatz - primär halt bei Steadycam-Anwendungen... und da freut sich der Assi natürlich über eine Videoausspielung :) Ansonsten heißt es nebenherrennen und schätzen bzw. versuchen einen Blick auf den Moni des Operators zu erhaschen.
Am "FIlm-Set" kommt die normale Schärfenzieheinrichtung schon eher zum Einsatz, sprich ein Follow Focus. Je Nach Budget und Aufwand sowie Komplexität der Einstellung zieht jemand die Schärfe, oder der Kameramann muss halt ran :D Sicher auch individuell zu betrachten.
Bei normalen Dreh's fürs "Fernsehen" dreht der Kameramann i.d.R. am Schärfenring.