M.E. hat Macrosystem das Problem, dass es zu eingleisig fährt. Mit deren Potential könnte man vieles anders machen. Angefangen von der Festlegung auf eine selbst geschaffene Plattform, die im übrigen sowieso schon seit längerem aus gängigen PC Komponenten besteht. Man hätte die Schnittsoftware somit sicher auch PC Nutzern zugänglich machen können und damit am Markt viel mehr verbreiten können. Aber die Firmenphilosophie war ja bis zuletzt ein vom PC unabhängiger nonlinearer Schnitt. Das ist doch heutzutage kaum mehr aufrecht zu erhalten, bei den PC Preisen. Weiterhin hat Macrosystem gute Ansätze gehabt, indem es über die Casablanca Geräte hinaus in Richtung Entertainment-Zentralen oder Harddiskrecorder entwickelt hat. Aber das ist auch irgendwie stecken geblieben. Auch hier kann man wohl dem Preisdruck aus der PC Richtung nicht standhalten. Oft habe ich mir gedacht: Warum bauen die keine externen Harddiskrecorder wie z.B. Focus, Citidisk oder inzwischen auch Sony und Edirol. Das wäre sicher auch eine Marktlücke. Das Knowhow hätten die sicher. Und ein Preis für eine Festplatte mit etwas Steuerelektronik um die 500,- Euro wäre sicher auch möglich. Also, ich weiß nicht, ob es nur an der Finanzkrise liegt, dass sie Insolvenz anmelden mussten.
Frank
Antwort von videomensch:
...
Antwort von Bernd E.:
"videomensch" wrote:
...Zeug...ist sowieso der letzte Schrott. Leuten die billige Effekte, Schriftarten, etc. für teures Geld verkaufen geschieht das ganz recht...
Falls dich trotz dieser brillanten Analyse auch Tatsachen interessieren sollten, empfehle ich diesen Link: http://www.videoaktiv.de/Hintergrundinfo/EDITING_Hintergrundinfo/MacroSystems-Insolvenz-So-geht-es-weiter.html
Antwort von jogol:
Das war in den 90gern eine sehr innovative Firma,die eine Videokarte(V-Lab Motion) für den Amiga gebaut hat,die tatsächlich gut funktionierte.Videoschnitt und Compositing auf einem 25Mhz Rechner.Schade eigentlich,ich hoffe mal die berappeln sich.
Antwort von hannes:
> ...Leuten die billige Effekte, Schriftarten, etc. für teures Geld verkaufen..
Die "Analyse" ist doch wirklich zutreffend. Was die anbieten, kann ich mit Computern besser und billiger machen. Insofern ist die "Analyse" doch nur eine simple Tatsachen-Behauptung.
Antwort von Meggs:
"hannes" wrote:
Was die anbieten, kann ich mit Computern besser und billiger machen.
Die verkaufen Computer. Die Hardware ist dabei optimal auf Videoschnitt mit ihrem Programm abgestimmt. Die sind halt auch ein Opfer der Bankenkrise. Ich finde es unglaublich, dass deutsche Banken in den windigen US-Markt Milliarden investieren, und die deutschen Mittelständler am ausgestreckten Arm verhungern lassen.
Antwort von hannes:
> Die verkaufen Computer.
und warum laufen dann keine "Computer-Programme" darauf?
> Die sind halt auch ein Opfer der Bankenkrise.
schiebt bitte nicht jede Fehlleistung im Management auf die Finanzkrise.
Antwort von Meggs:
"hannes" wrote:
und warum laufen dann keine "Computer-Programme" darauf?
Mir scheint, du bist informativ nicht auf dem neuesten Stand
"hannes" wrote:
schiebt bitte nicht jede Fehlleistung im Management auf die Finanzkrise.
Hast du den Link oben gelesen? Gute Zukunftsprognosen aber kein Cash. Das geht gerade vielen so.
Antwort von Frank B.:
Hi Meggs, gerade das Lappi, das sie anbieten ist ein Beweis dafür, dass es gehen könnte, PC-Welt und Casablanca Welt, zusammenwachsen zu lassen. Das Lappi kaufen sie bei einem Zulieferer und installieren ihre Software. Diese funktioniert aber nur, wenn man von Windows umschaltet. Smart Edit läuft also nicht unter Windows, sondern unter einem eigenen Betriebssystem. Auf den stationären Casablancas geht diese Umschaltung wohl nicht (bin nicht mehr auf dem neusten Stand). Warum macht man das nicht? Oder, warum lässt man den User nicht entscheiden, auf welchem Computer er die SW installieren möchte, in dem man die SW Windows kompatibel macht? Wer die Software will muss gleich die (sehr teure) Hardware mit erwerben. Da die PC Preise aber deutlich darunter liegen, dürfte es auch ohne Finanzkrise immer enger für Macro System werden. Ich hatte auch mal ein Casablanca. Mit der Zeit störten mich aber die teuren Ergänzungszukäufe (z.B. 1500,- DM für eine DV-Erweiterung) und die Festlegung auf ein Schnittprogramm. Auch wurden die PCs immer schneller, sodass mein Casablanca in den Renderzeiten bald deutlich abgehängt wurden. Die PC-Technik ist der Casablanca Technik immer ein Stück voraus. Auch das Argument Macro Systems der Betriebssicherheit zieht nicht. Ein gut eingerichteter PC mit Avid Liquid oder Canopus Edius ist schneller, billiger, offener für Ergänzungsprogramme und läuft mindestens genauso stabil.
Frank
Antwort von hannes:
> Ein gut eingerichteter PC mit Avid Liquid oder Canopus Edius ist schneller, billiger, offener....
ist doch, was ich sage. Der Rest ist langfristig nur Gehampel. (wobei ich Canopus dem AVID vorziehen würde) Was hat sich denn gegen PC wirklich durchgesetzt? Sind doch alles Nischenprodukte geblieben. Das mag uns gefallen oder nicht, ist aber die Wirklichkeit.
Antwort von Meggs:
Ich hatte nie ne Casablanca und würde mir auch keine kaufen. Es ist aber schon ein Nischenprodukt und es gibt Leute die darauf schwören. Ich habe das Interview von Videoaktiv mit dem Geschäftsführer von Macro System gelesen. Wenn der nicht lügt, dass sich die Balken biegen, dann haben die sehr wohl noch einen Absatzmarkt, aber kein Geld. Deswegen die Planinsolvenz.
Antwort von thos-berlin:
Warum wird hier auf Macro-System so eingedroschen ? Die Flexibilität bei Casablanca mag nicht sehr hoch sein, die Preise sind es wohl. Trotzdem...
Ich hatte einmal die Gelegenheit, auf einem Casablanca zu schneiden. Das war beim offenen Kanal Berlin. Die Leute, die dort Fernsehen machen, sind nicht immer so PC-verliebt, daß sie unbedingt mit einem solchen arbeiten wollen. Sie möchten schnell und ohne "drumherum" ihre Filme schneiden.
Und genau das ist die Lücke bzw. Klientel, die Casablanca bedient. Der Filmemacher, der mit dem PC nicht umgehen kann oder will. Es dürfte jedem klar sein, daß Casablanca immer irgendwie ein PC-gestütztes (oder zumindest ähnliches) System war. Aber es war "Plug and play" - Einschalten und loslegen. Kein andauerndes Software- und Treiber installieren und kein Anwender, der ohne weitere Kenntnisse auf einer "eierlegenden Wollmilchsau- Maschine", auf der neben den Schnittprogrammen noch Office, Spiele laufen und jede Menge Internet gemacht wird, mal eben dieses Programm dazu installiert und mal jenes und sich am Ende wundert, daß nichts mehr geht. Die Foren sind doch voll mit den Fragen: Ich habe eine neue Grafikkarte / einen neuen Treiber / eine neue Software / viele neue Codecs installiert und nun geht xyz nicht mehr...
Ich bin kein Casablanca-Nutzer und habe keines. Ich finde die Idee aber durchaus gut, ein abgestimmtes und laufendes Gesamtsystem - für die genannte Klientel- zu verkaufen. Da diese Klientel immer kleiner wird, wird der Markt dafür zugegebenermaßen kleiner. Jede PC-basierte reine Softwarelösung birgt die Gefahr der Inkompatibilitäten und des unqualifizierten Nutzereingriffs
Wenn ich den Beitrag von Frank richtig verstehe, ist den Casablanca-Notebook wohl mit einer Dual-Boot-Partition ausgestattet, sodaß das Gerät als normaler Windows-Notebook einsetzbar ist und darüber hinaus in einer abgekoppelten Umgebung als reines Casablanca. Ein gewollter Datenaustausch kann siche rüber externe Festplatten stattfinden. Die Gefahr von "nutzerseitigen Hardwareumbauten" besteht beim Notenbook nicht (oder im Vergleich zum Desktop nur sehr gering) und somit kann das Schnittsystem ohne äußere Gefahren relativ sicher betrieben werden.
Der fertige Notebook ist die richtige Richtung, eine reine Softwarelösung meiner Meinung nach zunächst nicht. Dazu ist der Markt zu eng. Ob der Preis mit knapp 1600,- zu hoch ist oder nicht, ist schwer zu sagen. Dazu müßte man den Hardwarehesteller kennen und den Anteil der Software und der Systemintegration am Preis. Aber wenn das System funktionert, dann wird es auch (weiterhin) Käufer finden.