Wie kann ich eine quietschende Audiokassette retten? Umspulen scheint mir sehr plausibel.
Wobei das Qietschen beim Abspielen weitergegeben wird, also in der (digitalen) Aufnahme hörbar ist.
Vielleicht in ein anderes Gehäuse einbauen. Dann habe ich "backen" gelesen, also erhitzen.
Es geht dabei um den Erhalt und die Verständlichkeit der Aufnahme, die Qualität ist eher zweitrangig.
Nur für einen Durchlauf zur Digitalisierung.
Das Quietschen hatte ich auch schon bei den noch älteren Spulen-Tonbändern mitunter bemerkt, damals habe ich es
aber nur zur Kenntnis genommen, weil die Verwertung nicht anstand.
Tja. Vielleicht gibt es ja Rat?
Antwort von Jott:
8 Wochen zu früh?
Antwort von rabe131:
Wieso? Verstehe ich nicht? Kein Aprilscherz. Das sind dokumentarische historische Aufnahmen,
die ich (für jemand) zu retten versuche. Ja, leider die Bänder quietschen und übertragen dann
diese (mechanischen) Schwingungen auf die Tonabnahme und verzerren. Dürfte irgendetwas mit
der Beschichtung zu tun haben. Leider. Da das aber anscheinend (heute) mit den alten Bändern
durchaus öfters vorkommt, die Frage, auf die ich keine Antwort habe.
Antwort von MK:
Backen ist nur um klebrige Bänder die Tonkopf und Bandweg zuschmieren chemisch zu stabilisieren für einen letzten Durchgang. Das sieht man aber direkt wenn sich nach einer Reinigung direkt wieder Ablagerungen auf den Tonkopf setzen, aber normalerweise sorgt das zuerst für einen Verlust an Höhen / dumpfen Klang.
Wenn die Mechanik der Kassette mangelhaft ist dann hilft umbauen, gibt es häufiger bei sehr alten Kassetten dass die mechanische Geräusche von sich geben, aber normalerweise laufen die noch problemlos, vielleicht ist auch einfach das Tapedeck Mist. Drehen sich die Wickelkerne denn "normal"?
Am besten erst mal Tonköpfe und Bandweg / Andruckrollen & Capstan reinigen und schauen ob es (kurzfristig) besser wird.
Antwort von rabe131:
... betrifft nur eine bestimmte Kassette (aber wichtige), die anderen laufen ohne Probleme.
Ja, das Umbauen in ein anderes Gehäuse scheint mir der Weg. Wollte nur nachfragen, welche
Lösungen es noch gäbe. Danke soweit!
Antwort von beiti:
Ich verstehe gerade nicht, wie ein mechanisches Quietschen sich auf die Aufnahme übertragen kann. Die Übertragung zwischen Band und Kopf ist doch magnetisch, also nicht akustisch?!
Antwort von rabe131:
... wahrscheinlich wird es auch die Beschichtung des Bandes sein. Es ist wie eine quietschende Tür,
zu der ich gerne das "Öl" hätte. Wahrscheinlich wird das Geräusch auch durch das am Tonkopf
vorbeilaufende Band erzeugt, meinetwegen Vibrationen, die die Tonabnahme stören. So stelle ich
es mir vor. Was allerdings bedeutet, dass ein anderes Gehäuse auch nichts bringt. Irgendwo habe
ich von einer unrettbaren Kassette berichtet gelesen, das war eine BASF irgendwas, leider ist
es die gleiche. Doch einige Versuche solle es noch geben...
Antwort von dosaris:
transplantieren der Wickelkerne kann helfen, ist aber nicht einfach.
Es besteht die Gefahr, dass sich das aufgewicklete Band seitlich vom Wickelkern löst.
Ich würde zuerst mehrfach versuchen, die Kasette vor und rück zuspulen mit phys umdrehen.
Das Band kann auch zu seitlich gewickelt sein u am Gehäuse schleifen.
Das mech Quitschen kann sich auf's Band als Longitudinal-Schwingung übertragen,
das Band läuft dann diskontinuierlich: Jitterüberlagerung.
Antwort von MK:
dosaris hat geschrieben:
transplantieren der Wickelkerne kann helfen, ist aber nicht einfach.
Es besteht die Gefahr, dass sich das aufgewicklete Band seitlich vom Wickelkern löst.
Nur Kerne wechseln: Kassette auf, leeren Kern tauschen (vollen dabei unangetastet in der offenen Kassettenhälfte liegen lassen), Kassette wieder verschließen, umspulen, mit dem nun zweiten leeren Kern genauso verfahren.
Bei den Gehäuseteilen erst das eine Teil wechseln, zusammenhalten und Kassette umdrehen und dann das andere... so kann da eigentlich nichts passieren.
Da ist das Desaster was einem damals bei den großen Maschinen mit offenen Wickelkernen oder 35mm Film blühen konnte doch regelrecht harmlos dagegen ;)
Antwort von rabe131:
Prima! Das funktioniert allein schon bei der Vorstellung!
Werde ich versuchen. Danke!
Antwort von MK:
rabe131 hat geschrieben:
Prima! Das funktioniert allein schon bei der Vorstellung!
Noch ein Tipp: Ein Foto nach dem Öffnen der Kassette machen wie das Band in der Kassette geführt, und auch wie es in den Wickelkern geklemmt ist, damit es da keine Unklarheiten gibt das wieder richtig zusammenzubauen.
Antwort von blueplanet:
rabe131 hat geschrieben:
Prima! Das funktioniert allein schon bei der Vorstellung!
Werde ich versuchen. Danke!
...bevor Du dir evtl. zuviel Arbeit machst, tausche einfach das Bandkissen (in der Kassette). Das Quietschen hat in der Regel keine direkte(!) mechanische Ursache. Es gab Kassetten, die allein durch die verwendete Bandsorte (die Zusammensetzung der Magnetschicht) bereits nach kurzer Zeit anfingen generell zu "qietschen". Der Abrieb der Magnetschicht sammelte sich auf dem Bandkissen und dieser wiederum "schrubelte" während des Play- oder Aufnahmevorgangs auf dem Tonkopf herum - schliff diesen regelrecht kurz und klein bzw. wurde der Azimutspalt dadurch "verklebt".
Besondere Kanditaten waren in den 70 Jahren die Kassetten aus der Sowjetunion ;). Diesen quietschten im Grunde permanent.
Also mein Tip, wenn es sich nicht um ein solches Exemplar handelt, einfach das Bandkissen aus(tauschen), den Tonkopf anschließend sorgfältig und vorsichtig säubern und dabei auch gleich entmagnetisieren. Damit wird vermieden, dass Ablagerungen auf dem Tonkopf ihr Unwesen betreiben. Erst im Anschluss würde ich wirklich an's "Eingemachte" gehen.
LG
Jens
Antwort von klusterdegenerierung:
Falls es sich um eine gewöhnliche Audio Kassette handelt, ist es möglich das es genau an den Löchern für die 2 Transportspindeln liegt.
Dort gibt es eine minimale einbuchtung nach inne ins Gehäuse, da können die weißen Bandrollen dran schleifen und unter Spannung dran quietschen.
Hatte ich auch schon mal und habe die Stelle leicht angeschliffen oder gereinigt, reinigen oder mit was harmlosen schmieren kann auch helfen, zumindest für so lange wie man sie kopieren muß.
Manchmal sieht man es daran, das es dort einen ganz leichten Abrieb oder Schleifspuren gegeben hat.
Antwort von Frank B.:
Entweder ist es eine reine mechanische Quelle für das Quietschen, dann wird davon digital oder auch analog bei einer Überspielung nichts übertragen oder das Quietschen ist ein Störgeräusch auf dem Band, da würde auch kein Schleifen, Umspulen oder Umbauen in ein anderes Gehäuse was bringen. Da müsste man irgendwie die betreffende Frequenz so gut es geht heraus filtern bei der Überspielung.