Ganz anders dagegen Jahshaka. Bei diesem Programm führen Echtzeit-Effekte und Compositing die Feature-Liste an. Am ehesten ist Jahshaka mit Combsution vergleichbar. In der neusten Version 1.9a8 steht unter Linux schon ein ausgewachsener Keyframe-Editor bereit. Das Killerfeature sind jedoch die OpenGL-Echtzeitefekte. Dabei nutzt das Programm die Rechenleistung der Grafikkarte und erzielt dadurch Beschleunigungen zwischen 30 und 400 Prozent. Eine ähnliche Technologie hat gerade Apple mit Motion vorgestellt. Momentan kann Jahshaka nur mit Einzelbildsequenzen umgehen, doch in naher Zukunft soll auch ein kompletter Editor mit DV und MPEG-Unterstützung integriert werden. Es stehen übrigens auch kostenlose Versionen für Windows und MacOS-X zur Verfügung, jedoch haben diese meistens nicht die Stabilität und den Funktionsumfang der aktuellen Linux-Version. www.jahshaka.org
Machen wir es wie Profis: Jahshaka wächst mit großen Schritten zu einer professionellen Compositing- und Editing-Lösung
Kino 0.7.1
Auf den ersten Blick wirkt Kino gegenüber den übrigen Programmen etwas unterentwickelt. Doch das Gegenteil ist der Fall. Kaum ein anderes Linux-Programm im Videobereich erreicht bereits eine derartige Stabilität. Gerade die DV-Capturing und Ausspielmöglichkeiten über Firewire suchen ansonsten ihresgleichen. So kann man sich beim Capturen beispielsweise das DV-Format frei aussuchen (DV-Avi Type1-, Type2-, Quicktime oder RawDV-AVI). Einfache Schnitte oder †bergänge sind mit Kino jederzeit möglich. Besonders der Tastatur- und Jog-Shuttle-Schnitt werden ausgiebig unterstützt. Kino besitzt allerdings (noch) nicht mehrere Video- oder Audio-Tracks. Die Entwickler begründen dies damit, dass Sie immer erst die bestehenden Funktionen hundertprozentig stabil wissen wollen, bevor etwas neues in das Programm implementiert wird. Diese Einstellung scheint sich auszuzahlen. Mittlerweile kommt die Engine von Kino bei einem großen indischen Fernsehsender als Playout-Server zum Einsatz. Ein Zeichen für die enorme Stabilität von Kino. kino.schirmacher.de/
Den einfachen DV-Schnitt erledigt man am besten mit Kino
Neben diesen relativ ausgewachsenen Projekten, sprießen auch immer wieder neue Programme aus dem Boden. Ein Beispiel hierfür ist Kdenlive (kdenlive.sourceforge.net), welches allerdings momentan kaum weiterentwickelt wird. Dies ist leider ein bedeutender Nachteil von Open Source. Wenn sich nicht genügend Programmierer für ein Programm begeistern können, sterben manche Projekte auch wortlos ab und versinken wieder unfertig in der Versenkung.
Gute Ansätze aber unsichere Zukunft: Kdenlive in Aktion
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